Dritte Liga :
Skandaltor für Jena sorgt für viel Ärger

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Die Meppener Aufregung ist groß nach dem Tor von Sören Eismann.
Ein Spieler von Jena verletzt sich in der dritten Liga und liegt am Boden. Der Gegner will eine Behandlung ermöglichen. Doch was dann passiert, sorgt für Tumulte.
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Ein Skandaltor von Carl Zeiss Jenas Sören Eismann bewegt die Fans in der dritten Fußball-Liga. Der Mittelfeldspieler erzielte das 1:2 gegen den SV Meppen (Endstand 2:2) am Samstag auf äußerst unsportliche Weise: Er stibitzte den Ball seinem überraschten Gegenspieler Nico Granatowski, der das Spiel nach einem Zweikampf mit Verletzungsfolge fair unterbrechen wollte. Der Jenaer (!) Julian Günther-Schmid war verletzt liegengeblieben. Eismann rannte dennoch los und schlenzte den Ball ins Tor (58.).

Schiedsrichter Benjamin Bläser (Niederzier) hatte das Spiel weiterlaufen lassen und sah sich anschließend im Mittelpunkt des Chaos. Die Meppener Spieler protestierten minutenlang, es wurde geschubst und gestikuliert. „Jeder, der mit Jena verbunden ist, sollte sich Gedanken machen, ob man auf so eine Situation stolz sein kann“, sagte Meppens Trainer Christian Neidhart. „Mir fehlen die Worte. Wenn jemand in dieser Situation sagt, er hätte nichts gehört oder gesehen, muss komplett blind sein oder seine Augen geschlossen haben.“ Auch Jenas Trainer Mark Zimmermann zeigte sich „nicht stolz auf diese Szene“. Zu allem Überfluss fiel in der 82. Minute noch das 2:2. Torschütze: Sören Eismann.

Eismann bat am Sonntag um Entschuldigung. „Ich kann nur sagen, dass ich die Situation, wie das Tor entstanden ist, sehr bedaure. Ich möchte mich bei all denen, für die ich mit meinem Verhalten gegen den Fairplay-Gedanken verstoßen habe, entschuldigen“, teilte der Jenaer per Twitter mit. „Ich habe auf dem Platz binnen Sekundenbruchteile eine Entscheidung getroffen und das in einem Moment, wo das Spiel durch den Schiedsrichter nicht unterbrochen wurde. Jeder der mich kennt, weiß, dass ich genauso wenig ein unfairer Spieler bin wie unser Team insgesamt“, meinte Eismann.

So unfair das Tor von Eismann auch war – es war regulär. In Regel 5 der „Fußballregeln 2017/18“ ist klar festgeschrieben, dass allein der Schiedsrichter entscheidet, ob eine Partie wegen einer Verletzung unterbrochen werden muss oder nicht.

Der Unparteiische hat demnach „das Spiel weiterlaufen zu lassen, bis der Ball aus dem Spiel ist, wenn ein Spieler nur leicht verletzt ist“ oder er hat „das Spiel zu unterbrechen, wenn ein Spieler ernsthaft verletzt ist, und zu veranlassen, dass dieser vom Spielfeld gebracht wird“. Letzteres gilt vor allem bei Kopfverletzungen und solchen, die eine Bewusstlosigkeit nach sich ziehen und unmittelbare, ärztliche Hilfe benötigen.

Anstatt auf den Pfiff zu warten, hätte Granatowski den Ball auch ins Aus spielen können. Allerdings war vor der Saison auch auf Wunsch der Spieler und Vereine explizit darauf hingewiesen worden, dass nur der Schiedsrichter das Spiel unterbrechen soll. In der Vergangenheit hatte es sich immer öfter als taktisches Mittel erwiesen, den Ball bei vermeintlichen Verletzungen sofort ins Aus zu spielen oder den Gegner aufzufordern, eben jenes zu tun.

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