Ärger beim Florenz-Spiel : Ribéry droht nach Ausraster lange Sperre
Franck Ribéry ist durchaus als Heißsporn bekannt. In seiner Zeit beim FC Bayern sah der Franzose zwei Rote und zwei Gelb-Rote Karten, dazu genau fünfzig Verwarnungen in seinen 425 Partien für die Münchner. Auf seine alten Tage zog es ihn vor dieser Saison nach Italien. Doch ruhig geht es für Ribéry beim AC Florenz nicht zu. Auch mit 36 Jahren will er es noch einmal wissen und wurde in der Toskana emotional empfangen. Das färbt ab.
Nach dem 1:2 von Florenz gegen Lazio Rom am Sonntag ließ sich Ribéry zu einem Ausraster hinreißen. Er schubste einen Schiedsrichter-Assistenten zwei Mal nach dem Spiel und sah dafür nach der Partie die Rote Karte. Nun droht ihm eine längere Sperre. Was war passiert? In der 74. Minute war Ribéry ausgewechselt worden und erlebte von der Bank mit, wie Lazio in der Schlussphase den Siegtreffer durch den früheren Dortmunder Ciro Immobile erzielte. Zuvor sah Florenz allerdings ein Foulspiel an Riccardo Sottil. Doch Schiedsrichter Marco Guida ließ weiterspielen. Auch der Videobeweis brachte keine andere Entscheidung.
Doch das war noch nicht alles. Ribérys Mitspieler Luca Ranieri sah in der Nachspielzeit noch die Gelb-Rote Karte wegen Handspiels im eigenen Strafraum. Den anschließenden Elfmeter verschoss Lazio zwar, die Emotionen kochten dennoch hoch. Nach dem Spiel belagerte der Tross der Fiorentina das Schiedsrichter-Gespann. Aufnahmen zeigen, wie Ribéry den Assistenten zur Rede stellt, ihm nahe kommt und ihn zweimal schubst. Betreuer zogen ihn weg, die Rote Karte sah er dennoch.
Ribéry war bereits vorher in eine heftige Diskussionen mit Trainer Vincenzo Montella geraten, nachdem dieser ihn ausgewechselt hatte. Fiorentina-Präsident Rocco Commisso kritisierte laut Medien die Schiedsrichterleistung als skandalös. Florenz verpasste durch die dritte Saisonniederlage den Sprung auf die Europapokalplätze – auf Rang sechs nach neun Spieltagen liegt in der Serie A einstweilen Lazio. Tabellenführer ist Juventus Turin (23 Punkte) vor Inter Mailand (22).
Ribéry bat am Montag bei Fans, Mannschaftskameraden und dem Trainer um Entschuldigung. „Und ich bitte auch Herrn Passeri (den Linienrichter) um Verzeihung, weil ich am Ende des Spiels sehr nervös und bekümmert war, und ich hoffe, er kann meinen Gemütszustand verstehen“, schrieb Ribéry auf Twitter.