Ermittlungen gegen Profi : Verdacht auf Wettbetrug in Spaniens La Liga

In Spanien ermitteln die Behörden gegen einen Innenverteidiger des FC Sevilla. Kike Salas wird vorgeworfen, Gelbe Karten provoziert zu haben. Damit soll er Freunden dabei geholfen haben, Sportwetten zu gewinnen.
Die spanischen Behörden ermitteln gegen den Innenverteidiger des FC Sevilla, Kike Salas, wegen Betrugsverdachts. Dem 22 Jahre alten Nachwuchsspieler wird vorgeworfen, er habe in der vergangenen Saison Gelbe Karten provoziert und damit Personen aus seinem Umfeld geholfen, Sportwetten zu gewinnen. Er wird beschuldigt, sich mit zwei Freunden abgesprochen zu haben, um in offiziellen La-Liga-Spielen Gelbe Karten zu erhalten, damit diese betrügerische Wetten platzieren konnten.
Nachdem Salas zunächst festgenommen worden war, trainiert er nun weiter und wartet auf sein nächstes Verhör, wie die spanische Presse am Donnerstag berichtete. Auch seine beiden Freunde wurden inzwischen wieder auf freien Fuß gesetzt. Alle drei haben juristisch derzeit nur den Status von Beschuldigten. Das Verfahren war am 12. Dezember eröffnet worden.
Sieben Gelbe Karten in acht Spielen
Der FC Sevilla betonte in einer Erklärung, er bringe „seinen vollen Respekt vor den Gerichtsverfahren zum Ausdruck“. „Ebenso möchte er seinen Respekt vor dem Prinzip der Unschuldsvermutung für unseren Fußballer betonen.“ Man verurteile jegliches betrügerisches Verhalten.
Die Zeitung „El País“ zitierte am Donnerstag namentlich nicht genannte Quellen, wonach der Spieler, dessen Karriere die Vorwürfe schwer schaden könnten, selbst keine finanziellen Vorteile gehabt haben soll. Er habe nur seinen beiden Freunden bei ihren Sportwetten helfen wollen. Die bisherigen Ermittlungen deuteten auf 30 betrügerische Wetten in sechs Einrichtungen in Morón de la Frontera hin. Dabei seien innerhalb eines Monats Gewinne von fast 10.000 Euro erzielt worden. Diese Summe könne sich aber noch erhöhen, wie es heißt.
In Spanien kann nicht nur auf das Ergebnis gewettet werden, sondern auch darauf, welche Mannschaft das erste Tor schießt, sowie auf die Zahl der Ecken, ob es Elfmeter geben wird oder wer eine Karte erhält. Die Betrugsvorwürfe konzentrieren sich laut „El País“ auf die letzten acht Spieltage der vergangenen Saison der Primera División. Salas hatte damals insgesamt sieben Gelbe Karten bekommen.