Judo-Olympiasiegerin Pinot :
„Du musst raus, sonst bist du tot“

Lesezeit: 2 Min.
Judo-Olympiasiegerin Margaux Pinot bei einer Pressekonferenz in Paris am Donnerstag.
Alain Schmitt ist nicht nur Trainer, sondern auch Lebensgefährte von Judo-Olympiasiegerin Margaux Pinot. Mit ihnen beschäftigt sich die Justiz. Sie zeigen sich mit Verletzungen – und erheben Vorwürfe.
Merken
Zur App

Eine körperliche Auseinandersetzung zwischen der französischen Judo-Olympiasiegerin Margaux Pinot und ihrem Trainer beschäftigt die Justiz. Nachdem die 27-Jährige behauptet hatte, von Alain Schmitt verprügelt worden zu sein, wurde der vermeintliche Täter vor einem Gericht freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft, die eine einjährige Bewährungsstrafe gefordert hatte, legte Berufung ein. Schmitt ist Pinots Lebensgefährte.

„Wer mich kennt, weiß genau, dass ich keine Frau schlagen kann. Ich habe noch nie in meinem Leben eine Frau geschlagen und es wird nie passieren“, sagte Schmitt in einer Pressekonferenz. Er und Pinot, die in Tokio Gold im Mixed-Team-Event holte, führten allerdings „seit Jahren eine spezielle Beziehung, um ehrlich zu sein“.

Schmitt war in der Nacht zum Sonntag in Le Blanc-Mesnil von der Polizei wegen häuslicher Gewalt festgenommen worden. Zuvor hatte eine Nachbarin, bei der Pinot Zuflucht fand, einen Notruf abgesetzt. Später postete Pinot bei Instagram ein Foto, das ihr übel zugerichtetes Gesicht zeigt. „Ich wurde in meiner Wohnung von meinem Partner und Trainer überfallen“, schrieb die Sportlerin am Mittwoch. Er habe ihren Kopf „mehrmals auf den Boden“ geschlagen und sie „gewürgt“. Ihre Nase sei gebrochen. Pinot: „Wahrscheinlich hat mich das Judo gerettet.“

Schmitt, der gut sichtbar ein blaues Auge davongetragen hat, legt die Sache anders da. „Sie fing richtig laut an zu schreien, sie ging auf mich los, packte mich am Kragen. Dann wich ich zurück und sie warf mich gegen den Türpfosten, ich schlug mir dabei den Kopf an.“ Sie seien beim Kampf „rechts und links gegen Wände gestoßen, gegen einen Heizkörper“, sagte Schmitt, Bronzemedaillengewinner bei der WM 2013 (Klasse bis 81 Kilogramm). Auslöser des Streits soll gewesen sein, dass Schmitt Pinot mitteilte, Frankreich verlassen und die israelische Frauen-Nationalmannschaft trainieren zu wollen.

Alain Schmitt (links) spricht ebenfalls am Donnerstag bei einer Pressekonferenz.
Alain Schmitt (links) spricht ebenfalls am Donnerstag bei einer Pressekonferenz.AFP

„Er lügt“, sagte Pinot am Abend in einer Reaktion auf die Ausführungen. Schmitt habe sie in alkoholisiertem Zustand grundlos angegriffen, als sie im Bett lag. „Er hat sich auf mich gesetzt, er hat angefangen, mich zu schlagen, rechts, links. Ich habe zu ihm gesagt 'Alain, hör auf, hör auf'", so Pinot: „Ich habe mir gesagt: 'Du musst raus, sonst bist du tot.'"

  翻译: