Rennradfahrer Lennard Kämna : Mann fürs große Ganze

Lennard Kämna hatte schwierige Jahre hinter sich, gönnte sich eine Auszeit – und kam dann bei der Tour de France so richtig im Radsport-Peloton an. Nun soll er in Buchmanns Schatten zu einem Topfahrer reifen.
Es ist ein Sommer, der vieles verändert hat. Den Blick auf ihn zum Beispiel. Die Radsportwelt schaut nicht mehr nur auf ein hoffnungsvolles Versprechen für die Zukunft, sondern auf einen Rennfahrer mit starken Arbeitsproben im Hier und Jetzt. Sein Selbstvertrauen ist deutlich gewachsen, seine Perspektiven scheinen sich mit seinem Arbeitsplatzwechsel für die kommenden Jahre verbessert zu haben. Lennard Kämna ist bei der Deutschland-Tour in den Rennbetrieb zurückgekehrt. Er hatte im Juli seine erste Teilnahme an der Tour de France zur besten Werbung in eigener Sache genutzt. Gerade als der Vorschusslorbeer, den der 22-Jährige im Hinblick auf eine große Karriere bekam, etwas zu welken begann, hat er Ernst gemacht. Platz sechs bei einem schweren Teilstück in den Pyrenäen, Rang vier bei einer extrem anspruchsvollen Alpenetappe. Kämna hat gezeigt, dass er mit großen Buben Rad fahren kann. „Da bin ich stolz drauf, keine Frage“, sagte er bei einem Medientermin zur Deutschland-Tour in Hannover.