Nach Sieg über Ovtcharov : EM-Überraschung Duda verliert Tischtennis-Finale
Die deutsche EM-Überraschung Benedikt Duda hat das Endspiel der Tischtennis-Europameisterschaften verloren. Der 30 Jahre alte Bundesliga-Profi vom TTC Schwalbe Bergneustadt unterlag dem Franzosen Alexis Lebrun in 0:4 Sätzen.
„Ich bin sehr stolz auf mich“, sagte Duda: „Ich habe hier echt gut gespielt. Ich wäre gern noch einen Schritt mehr gegangen, dafür war Alexis aber zu gut heute.“ Sein Gegner sei im Endspiel „perfekt vorbereitet“ gewesen: „Er hatte immer eine Antwort, hat mich genaustens studiert und im Finale überrollt.“
Deutsche Dominanz endet
In den Runden zuvor hatte Duda in Linz den großen Turnierfavoriten und jüngeren Lebrun-Bruder Felix (4:3) sowie den früheren Weltranglisten-Ersten Dimitrij Ovtcharov (4:2) völlig überraschend geschlagen. Für den Mannschafts-Europameister von 2021 ist die Silbermedaille der größte Einzel-Erfolg seiner Karriere.
Nach seinem Coup gegen Ovtcharov hatte Duda angekündigt, im Finale „noch einen drauflegen“ zu wollen. Doch Alexis Lebrun, der zuvor an der Seite seines Bruders Felix auch den EM-Triumph im Doppel perfekt gemacht hatte, stellte Duda im Endspiel mit starken Aufschlägen immer wieder vor Probleme. Der Franzose bestimmte das Spiel von Beginn an und nutzte seinen zweiten Matchball.
Dennoch endete bei dieser EM auch die große deutsche Dominanz der vergangenen Jahre. Erst zum dritten Mal bei den vergangenen 13 Turnieren kommt der Einzel-Europameister nicht aus Deutschland.
Die deutsche Tischtennis-Nationalspielerin Nina Mittelham hingegen hatte schon am Nachmittag hat das Endspiel verpasst. Die 27-Jährige vom TTC Berlin Eastside verlor im Halbfinale in 1:4 Sätzen gegen die Titelverteidigerin Sofia Polcanova aus Österreich. Beide hatten bereits das Finale bei der EM 2022 in München bestritten. Damals musste Mittelham nach zwei Sätzen verletzt aufgeben.
Trotz dieser verpassten EM-Revanche ist die Halbfinal-Teilnahme in Linz für sie ein Erfolg. Mittelham erhält eine von zwei Bronzemedaillen, da dritte Plätze bei Europameisterschaften nicht extra ausgespielt werden. Außerdem war diese EM für die Nummer 23 der Weltrangliste das erste große Turnier nach einer langen Verletzungspause. Bei den Olympischen Spielen in Paris hatte sich Mittelham im Sommer an der Bandscheibe verletzt.
„Ich bin schon ein bisschen enttäuscht“, sagte Mittelham über ihre Halbfinal-Niederlage. „Aber wenn mir vor dem Turnier jemand gesagt hätte, dass ich so zurückkomme, hätte ich mich sehr gefreut.“