Personal-Wechsel im Radsport :
Roglic verlässt Jumbo-Visma

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Nimmt Abschied von seinem gewohnten Team: Primoz Roglic
„Ich kann nur bestätigen, dass ich das Team verlassen werde“, sagt Primoz Roglic vor seinem Sieg beim Giro dell’Emilia. Erst nach der Lombardei-Rundfahrt will er sagen, wohin seine Reise geht.
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Die bevorstehende Fusion der beiden größten Radsport-Teams Jumbo-Visma und Soudal Quick-Step hat erste personelle Konsequenzen. Giro-Sieger Primoz Roglic verlässt zum Saisonende und damit vor Ablauf seines Vertrages die Mannschaft Jumbo-Visma mit Tour-Sieger Jonas Vingegaard.

„Ich kann nur bestätigen, dass ich das Team verlassen werde“, sagte der 33-jährige Slowene am Samstag vor seinem Sieg beim Giro dell'Emilia. „Ich werde nach den Rennen sagen, wohin ich gehen werde.“ Roglic hat beim niederländischen Team noch einen Vertrag bis zum Ende der kommenden Saison.

Jumbo-Visma bestätigte am Samstagmittag, dass Roglic die Freigabe für einen Wechsel zu einem anderen Rennstall hat. „Nach einer unvergesslichen gemeinsamen Fahrt gewährt das Team Primoz Roglic die Möglichkeit, seine Ambitionen zukünftig anderswo zu verfolgen“, ließ das Team über die Sozialen Medien verlauten. Zunächst werde der Fokus jedoch auf den bevorstehenden Rennen in Italien liegen.

Dort geht Roglic nach dem Giro dell'Emilia, den er vor dem zweimaligen Tour-de-France-Sieger Tadej Pogacar gewann, noch beim Eintagesrennen Tre Valli Varesine sowie bei der Lombardei-Rundfahrt, dem letzten Höhepunkt der Saison, an den Start.

Medien hatten bereits am Freitag berichtet, dass Roglic von der Teamleitung die Freigabe für einen Wechsel bekommen habe. Voraussetzung sei die Zahlung einer nicht genannten Pauschalsumme. Heißester Kandidat soll Ineos Grenadiers sein, das frühere Dominatoren-Team sucht händeringend nach einem Klassementfahrer.

Neues Super-Team in Aussicht

Am Montag hatte „Wielerflits“ berichtet, dass sich Jumbo-Visma und Soudal Quick-Step mit Zeitfahr-Weltmeister Remco Evenepoel in fortgeschrittenen Gesprächen befinden. Ein Abschluss der Fusion sei nur noch eine Frage der Zeit. Schon im kommenden Jahr soll der Rennstall unter dem Namen Soudal-Visma fahren. Da sich die Supermarktkette Jumbo als Hauptsponsor zurückzieht, ist die niederländische Equipe auf der Suche nach neuen Geldgebern. Zuletzt waren Investoren aus Saudi-Arabien im Gespräch.

Fahrer von Jumbo-Visma gewannen in diesem Jahr bei allen drei großen Rundfahrten. Neben Roglics Giro-Sieg und Vingegaards Erfolg bei der Tour de France triumphierte bei der Spanien-Rundfahrt im September etwas überraschend der US-Amerikaner Sepp Kuss – vor Vingegaard und Roglic. Der ehemalige Skispringer Roglic war 2016 zum Team gestoßen, das damals noch Lotto-Visma hieß.

Die Fusion dürfte eine Reihe von hochkarätigen Fahrertransfers auslösen, da Jumbo 27 und Soudal 23 Profis für das kommende Jahr unter Vertrag hat. Die maximale Teamgröße liegt bei 30 Fahrern. Evenepoel strebt bereits seit Längerem einen Wechsel zur britischen Ineos-Mannschaft an  – zudem würde mit Vingegaard, Sepp Kuss oder Wout van Aert sowie Evenepoel oder Julian Alaphilippe im neuen Team ein Überangebot an Top-Leuten herrschen.

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