Tony Martin : Der ratlose Champion

Tony Martin grübelt über sein Leben als Radrennfahrer. Er sieht sich in einer Abwärtsspirale – Beim Zeitfahren in Bergen hält er allenfalls Bronze für möglich. Nach der WM will er nach Antworten suchen.
Am kommenden Montag wird Tony Martin an einem norwegischen See sitzen, die Angelrute auswerfen, die Beine stillhalten und die Gedanken kreisen lassen: nachdenken, ja fast schon grübeln über sein Berufsleben als Rennfahrer. Nicht, dass Martin sich mit Gedanken über eine Exit-Strategie aus dem professionellen Räderwerk trägt, ganz im Gegenteil. „Aber ich hadere schon sehr. Wo die Baustellen sind, weiß ich noch nicht genau. Ich habe das Gefühl, dass ich in einer Abwärtsspirale stecke, aus der ich mich herauskämpfen muss“, sagt der 32-Jährige und spricht von einer „gewissen Ratlosigkeit“, die er fühle. Zumal seine, gemessen an den eigenen Ansprüchen, schon chronische Erfolglosigkeit im Missverhältnis zu seiner gefühlt guten Form und seinem unverminderten Spaß am Trainings- und Rennbetrieb steht, wie er sagt. „Ich habe mich nach dem Wechsel zu meinem neuen Team Katjuscha-Alpecin zu Jahresbeginn sofort sehr wohl gefühlt.“