Vendée-Globe-Logbuch :
„Ich bin die ganze Zeit auf der Hut“

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Ist nun vorsichtig unterwegs: Seglerin Isabelle Joschke

Die Seglerin Isabelle Joschke wäre nach dem Aus bei der Vendée Globe fast gekentert. Jeder Sturm bedeutet eine Gefahr für das beschädigte Boot. Sie ist nun eine Hochseilartistin, die übers Meer balanciert.

Langsam, ganz langsam versucht Isabelle Joschke die Küste Brasiliens zu erreichen. Die Stadt Salvador de Bahia ist ihr Ziel. Mit einer Reisegeschwindigkeit von sechs bis acht Knoten kommt sie dem näher. Die Segler und Seglerinnen sind auf die Kräften der Natur angewiesen, manchmal können die grausam zu ihnen sein, zum Beispiel zu ihr.

Am 10. Januar musste sie aufgeben, weil der Haupthydraulikzylinder an der Kielfinne bei schweren Sturmböen im Südatlantik gebrochen war. Ein paar Tage zuvor hatte sie ihn notdürftig repariert, vergebens. Dadurch war der Kiel nicht länger zentriert und Joschke konnte nicht weitermachen. Doch das Problem ist nicht weg, es ist schwierig, das Boot gerade zu halten und Joschke ist immer noch auf dem Meer. Jeder Sturm bedeutet eine Gefahr für sie. In den letzten Tagen ist sie nur knapp einer Katastrophe entkommen, fast wäre ihr Boot gekentert. „Der Mast lag schon im Wasser“, sagte sie der „Süddeutschen Zeitung“.

Joschke hat immer noch eine große Aufgabe vor sich, obwohl sie nicht mehr im Rennen ist. „Ich muss unbedingt darauf achten, das Boot so flach wie möglich zu halten“, schreibt sie am Mittwoch auf Instagram. „Wenn sich das Boot stark neigt, gerät der Kiel unter dem Wind ins Wanken und verstärkt diese Neigung“. Wenn das wieder passiert – dann könne sie in einen Teufelskreis kommen.

Joschke ist wie eine Hochseilartistin, die versucht, nicht vom schmalen Seil zu fallen. Flach halten könne sie ihre Yacht durch die Foils und die Form des Bootes – es ist recht breit. Sie versuche Erschütterungen zu vermeiden. „Ich bin die ganze Zeit auf der Hut“, schreibt sie. „Um das Bootes zu erhalten, müssen wir auf jeden Fall verhindern, dass sich der Kiel zu stark bewegt, und daher Aufprälle, Schlingern oder auch Schwanken vermeiden.“

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Während Joschke sich damit beschäftigt, bereitet sich die Spitzengruppe auf das Finale vor. Nachdem sie das Kap Horn passiert haben, müssen sie noch die flauen Winde der Azoren überwinden. In der Bucht von Biskaya wird es dann zu einem Finale dicht an dich kommen. „Es wird die unglaublichste Woche aller Vendée-Globe-Finals. Alle sechs oder sieben Boote können dicht zusammenkommen“, sagte Herrmann am Donnerstag.

Der Franzose Charlie Dalin führt momentan die Gruppe an, Boris Herrmann segelte am Donnerstag etwa 77 Seemeilen hinter ihm, gefolgt von Thomas Ruyant und Louis Burton. „Ich fühle mich gut. Es ist gut für die Moral, Zweiter zu sein, auch wenn es im Moment nicht viel bedeutet.“ Noch ist schwer abzusehen, wer den Hafen in Les Sables-d’Olonne als Erster erreicht. Die Seglerin Joschke wird es nicht sein – geplant ist, dass sie am Montagmorgen brasilianischer Zeit Salvador de Bahia erreichen wird.

Die Vendée Globe gilt als die härteste Regatta für Einhandsegler. Sie begann am 8. November an der französischen Atlantikküste und führt entlang des Südpolarmeeres einmal um den Globus. Mit Boris Herrmann nimmt erstmals ein Deutscher teil.
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