Was ist Wushu? :
Fließend wie eine Meereswelle

Von Thomas Klemm, Düsseldorf
Lesezeit: 5 Min.
Scheingefecht: Christoph Huynh springt und schwingt die Kurzwaffe - der Wushu-Kampfrichter schaut genau hin
Wushu will olympisch werden. Um verstanden zu werden, passt sich die chinesische Kampfkunst dem westlichen Publikum an. Doch wer sich auf eine Expedition in die Welt des Wushu begibt, kommt sich vor wie im Dschungel. Es gibt 129 Hauptstile.
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Mitten in der Schulsporthalle stehen drei Sprungkästen. Sie sind mit verschiedenfarbigen Tüchern dekoriert, daran sind weiße Papierblätter mit den Ziffern 1, 2 oder 3 geheftet. Ganz oben auf diesem improvisierten Siegerpodest steht Jessy, eine Goldmedaille um den Hals und eine Urkunde in der Hand. Jessy ist elf Jahre alt und schon ein alter Wushu-Hase. An sechs deutschen Meisterschaften hat er teilgenommen, im vergangenen Jahr ist er sogar zu den europäischen Titelkämpfen ins estnische Tallin gereist. Zufrieden mit seiner preisgekrönten Vorführung ist Jessy diesmal in Düsseldorf nicht. „Ich habe gewackelt“, sagt der kleine Knirps, der nach Vollendung strebt: „Ich will ein großer Wushu-Meister werden.“ Vielleicht muss man Jessy aus Bielefeld im Auge behalten, vielleicht wird er erster deutscher Olympiateilnehmer im Wushu, als Achtzehnjähriger bei der olympischen Premiere der chinesischen Kampfkunst im Jahre 2020.

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