Eiskunstlauf bei Olympia :
Das Drama wird in den Köpfen entschieden

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Gangneung
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Aljona Savchenko (links) und Bruno Massot wollen auf einen Medaillenplatz.

Aljona Savchenko und Bruno Massot starten in der Nacht zu Donnerstag in das olympische Kurzprogramm. Ob es für eine Spitzenleistung reicht, ist offen. Die Sehnsucht nach einer Medaille ist groß – ebenso das Risiko zu scheitern.

Die sichtbare Faszination des Eiskunstlaufs speist sich aus den Sprüngen, den Drehungen, den Figuren, den Kostümen, speist sich aus dem Körpertheater auf dem Eis. Das Drama dieses Sports aber ist ein „mind game“, Kopfsache. Sotschi vor vier Jahren: Aljona Savchenko und Robin Szolkowy gewinnen im Paarlauf die Bronzemedaille. Nur die Bronzemedaille, wie vier Jahre zuvor in Vancouver.

Es flossen Tränen, und anschließend fielen auch ein paar böse Worte. Savchenko und Szolkowy gingen auseinander. Szolkowy wurde Trainer. Aber Aljona Savchenko hatte noch immer nicht genug, nahm neuen Anlauf auf ihre fünften Winterspiele, mit Bruno Massot, aus Caen in der Normandie. Oberstdorf statt Chemnitz, Trainer ist Alexander König. 2017 ging es steil bergauf für das Paar, Zweite bei der EM, Zweite bei der WM. Wenn in Gangneung die Entscheidung fällt, bei der Kür am Donnerstag (2 Uhr MEZ im F.A.Z.-Liveticker zu Olympia und bei Eurosport), wollen sie zur Musik von „La terre vue du ciel“ aus dem Dokumentarfilm „Die Welt von oben“ laufen.

Den Blick von oben wollen die chinesischen Weltmeister Sui Wenjing und Han Cong auch. Beim Grand-Prix-Finale in Nagoya im Dezember waren die Deutschen vorn. In der Eishalle in Gangneung mischte sich in den vergangenen Tagen ein drittes Paar in dieses Spiel ein. Jewgenia Tarassowa und Wladimir Morosow wurden im Januar Europameister in Moskau, verteidigten ihren Titel aus dem Vorjahr erfolgreich. Savchenko und Massot ließen die EM aus, aber in Gangneung wird es ein Wiedersehen geben – mit Robin Szolkowy, dem Trainer von Tarassowa/Morosow. Runde eins ging an die Russen, die in der Halle von zahlreichen Fans unterstützt werden. Im Kurzprogramm des Teamwettbewerbs stürzte Aljona Savchenko, Tarassowa/Morosow liefen fehlerfrei auf Platz eins. Für die Kür am Sonntag waren die Deutschen nicht qualifiziert, die Russen ließen sie aus.

Das Schachspiel hat begonnen. Auch Meagan Duhamel und Eric Radford, die Weltmeister von 2015 und 2016, sammelten im Kurzprogramm mehr Punkte als die Deutschen. Die Kanadier gewannen am Montag den Teamwettbewerb, sie sind in allen Disziplinen prächtig in Form. Savchenko dagegen klagte am Montag über eine Erkältung und die Folgen des Jetlag.

Bei der Deutschen Eislauf-Union können sie ihre Sehnsucht nach einer Medaille nur an Aljona Savchenko und Massot hängen. Gold im Paarlauf? Gab es zuletzt 1952 in Oslo für Ria und Paul Falk. Steigerungspotential bei Aljona Savchenko und Massot ist vorhanden. Das Paar hat den dreifachen Wurf-Axel trainiert. Kommt er in der Kür zum Einsatz und gelingt, könnte das den entscheidenden Vorteil bringen. Trauen sie sich? Auch dieses Drama auf dem Eis wird vor allem in den Köpfen der Hauptdarsteller entschieden werden.

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Roland Zorn
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