Olympia-Prämien : Bulgare müsste man sein

Von den offiziellen Preisgeldern wird kein Olympiasieger reich. Dafür sorgen in manchen Ländern die nationalen Prämien. Der Preis für Gold in Sotschi erreicht bis zu 500.000 Euro. Und es gibt auch noch andere Belohnungen.
Fünfstellige Prämien, eine lebenslange Rente oder eine Befreiung vom Wehrdienst: Gemessen am jahrelangen Aufwand aber werden Olympiasieger von den offiziellen Preisgeldern nicht unbedingt reich. Richtig verdienen die Medaillengewinner erst mit Werbeverträgen – wenn überhaupt. Manch einer freut sich da über kleine Extras: So erhalten alle 153 deutschen Sotschi-Teilnehmer eine Art Rabattheft, genannt Olympia-Pass: unter anderem mit Gutscheinen für eine elektrische Zahnbürste, für 35 Prozent Ermäßigung auf Schuhe, 50 Prozent auf Versicherungen und für eine Einladung zu einem DTM-Rennen. 20.000 Euro gibt es von der Sporthilfe für eine Goldmedaille. Silber und Bronze werden mit 15.000 beziehungsweise 10.000 Euro honoriert.
Das nationale Olympische Komitee der Vereinigten Staaten zahlt seinen Medaillengewinnern 25.000 Dollar (18.500 Euro), 15.000 und 10.000. Einige könnten den Geldsegen dringend gebrauchen. So wie Hannah Kearney, die vor vier Jahren in Vancouver auf der Buckelpiste alle bezwang, aber mit einem Jahres-Budget von 50.000 Dollar auskommen muss. Deshalb verbringt sie fünf Monate des Jahres im Trainingszentrum in Lake Placid, wo Kost und Logis frei sind. Snowboard-Star Shaun White könnte auf die Prämien locker verzichten oder sie spenden: Sein Vermögen wird auf 20 Millionen Dollar geschätzt.
Etwas höher bewegen sich die ausgelobten Gelder in den meisten anderen europäischen Ländern. In der Schweiz gibt es 40.000 Schweizer Franken (etwa 27.600 Euro), in den Niederlanden 30.000 Euro, in Frankreich 50.000, der Slowakei 45.000 und in Tschechien 54.400 Euro. Die Österreicher haben ihre eigene Winter-Währung: Goldmedaillen-Gewinner erhalten 17 Stück der österreichischen Philharmoniker-Münzen in Silber. Das Set hat – je nach dem aktuellen Silberpreis – einen Wert von etwa 16.000 Euro.
Viel Geld schütten die Italiener und Ukrainer aus – hier ist ein Olympiasieg 140.000 Euro beziehungsweise 125.000 Euro wert. Ausgerechnet Bulgarien, das ärmste EU-Land, schüttet eine staatliche und stattliche Prämie von fast einer Million Lewa (fast 500.000 Euro) aus. Auch die frühere Sowjetrepublik Kasachstan zahlt ihren Goldmedaillengewinnern satte 250.000 US-Dollar (185.000 Euro).
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Gastgeber Russland prämiert die Medaillengewinner mit 122.000, 76.000 und 52.000 US-Dollar. Dazu kommen Sonderzahlungen von Regionen. St. Petersburg lässt zum Beispiel für einen Gewinner zusätzlich etwas mehr als 100.000 Euro springen. Weißrussland schüttet sogar 150.000 US-Dollar für einen Olympiasieg aus. Keine festgeschriebene Preisgelder vom Staat oder Nationalen Olympischen Komitee gibt es ausgerechnet in der Wintersportnation Norwegen.