Paralympics : Schaffelhubers zweites Gold
Anna Schaffelhuber hat bei den Paralympics von Sotschi ihre zweite Goldmedaille gewonnen. Im „Rosa Khutor“-Alpinzentrum setzte die 21-Jährige am Montag im Super-G der Frauen durch und sicherte dem deutschen Team den insgesamt dritten Sieg. „Es ist einfach unglaublich“, sagte die querschnittsgelähmte Bayerin
Bereits am Samstag hatte die Monoski-Fahrerin in der Abfahrt gesiegt. „Es ist sehr warm, die Piste sehr weich - das war die große Herausforderung. Ich habe bei den Schlüsselstellen etwas Tempo herausgenommen“, beschrieb sie ihr Erfolgsrezept in Krasnaja Poljana bei frühsommerlichen Bedingungen.
„Anna hat alles richtig gemacht, sich auf dieser schweren Piste keinen Fahrfehler geleistet. Sie kann eine ganz Große werden, so toll und souverän wie sie auftritt“, sagte Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes.
Zwei Einsätze für den Rettungshubschrauber
Inmitten der alpinen Fan-Schar drückte Anna Schaffelhubers Mutter Beate ihrer Tochter die Daumen und schaute angesichts der beklemmenden Sturzserien mit bangen Blicken auf den risikoreichen Hang. Als ihre Tochter dann sicher und sogar als Schnellste im Ziel war, fiel ihr ein Stein vom Herzen. „Ich bin erleichtert ohne Ende. Ich hatte so einen Bammel, wenn man die Stürze gesehen hat, ich war morgens schon fix und fertig“, sagte sie, nachdem sie ihre Tochter in die Arme genommen hatte.
Ganz unbegründet waren die Sorgen nicht. Überschattet wurde der Wettkampf von zwei schweren Stürzen: Die amerikanischen Monoskifahrerinnen Alana Nichols und Stephani Victor stürzten und mussten per Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden. Sie seien „bei Bewusstsein und ansprechbar“, teilte die Mannschaftsleitung mit.
„Ich habe meine Zweifel, ob die Strecke nicht zu schwer ist“, sagte Beucher, schränkte aber ein: „Meine Experten sagen mir, es ist alles okay.“ Bei einem Fahrfehler allerdings sei jeder Athlet „raus und hochgefährdet“, erkannte er.
Die deutsche Fahnenträgerin Andrea Rothfuss und Anna-Lena Forster schieden ebenfalls aus, brauchten aber eher seelische anstatt medizinische Unterstützung: Für Rothfuss war im zweiten Paralympics-Rennen bereits zum zweiten Mal vorzeitig Schluss. „Total schade. Ich hoffe, dass Andrea das wegsteckt. Sie ist so nervenstark“, meinte Schaffelhuber.