Putins Absichten
John Neumeier kooperiert mit dem Bolschoi-Ballett, einem Aushängeschild von Putins Kulturpolitik. Der international bekannte Choreograph sagt, er wolle humanistische Werte vermitteln. Ist das idealistisch oder blauäugig?
Große Modemacher verdanken ihr den Erfolg, und junge Designer haben von ihr gelernt: Lilo Zeh führt seit 50 Jahren ihre Boutique in Frankfurt. Für viele Vintage-Stücke sucht sie nun eine neue Bestimmung.
John Neumeier kooperiert mit dem Bolschoi-Ballett, einem Aushängeschild von Putins Kulturpolitik. Der international bekannte Choreograph sagt, er wolle humanistische Werte vermitteln. Ist das idealistisch oder blauäugig?
Putins Propagandamaschine instrumentalisiert auch die Ballettwelt. Was bringt westliche Choreographen dazu, sich vor den Karren des russischen Aggressors spannen zu lassen?
Den Einzelnen sehen, um das Ensemble zu formen: dem Ballettmeister Peter Appel zum neunzigsten Geburtstag.
Es war einmal eine Ehre, an das Bolschoi eingeladen zu werden. Jetzt verliert die größte Tanzcompagnie der Welt nach und nach die Lizenzen für internationale Choreographien. Auch John Neumeier geht auf Distanz.
Blauäugig oder bündnistreu? Während ukrainische Tänzer im Krieg sterben und das Bolschoi-Theater Werke des Choreographen Alexei Ratmansky gegen dessen Willen aufführt, verlängert John Neumeier überraschend einen Vertrag mit Moskau.
John Neumeier prägt seit 50 Jahren als Ballettdirektor und Chefchoreograph das Hamburger Ballett. Im Fragebogen verrät er, was ihm ein rotes Plaid-Hemd bedeutet und wie viele tausend Bücher in seiner Bibliothek stehen.
Davon hätte die deutsche Tanzszene schon vorher viel lernen können: Die europäische Erstaufführung von Yvonne Rainers „Hellzapoppin’: What about the Bees?“ in der Kunsthalle Baden-Baden.
Früher war der Choreograph John Neumeier ein Revolutionär des Balletts. Jetzt macht ihm in Dänemark eine neue Revolution in der Kunst schwer zu schaffen.
Der gebürtige Westfale Udo Lindenberg soll Hamburgs höchste Auszeichnung, die Ehrenbürgerwürde, erhalten. Der Panikrocker lebt seit über 50 Jahren in der Stadt, seit den Neunzigern in einer Suite im Hotel „Atlantic“.
Er tanzt und tanzt und tanzt: Dem Dänen Egon Madsen, der am heutigen Mittwoch seinen Achtzigsten feiert, galten viele stürmische Ovationen.
Tanz, der nicht vergeht: Die Choreographin Sharon Eyal erkundet an der Pariser Oper mit dem Klassiker „Le sacre du printemps“ die Abgründe unserer Gegenwart.
Zu Dantes auratischen Zeilen endete ein Abend der italienischen Musizierlust. Das diesjährige Ravenna Festival zeigte durch seinen ganz eigenen Sog, dass Live-Performances für die Kunst unerlässlich sind.
Die „Queen of Cashmere“ Iris von Arnim hat dem Hamburger Ballett Pullover gespendet. Im Interview erzählt sie, warum man Flauschiges auch im Sommer tragen kann.
John Neumeier ist Choreograph. Hier schreibt er über den Unterschied zwischen Sport und Tanz, die Bedeutung der Improvisation – und was der Körper des Menschen mit einer Violine gemein hat.
Tanz der Unglücklichen: John Neumeier bringt Tennessee Williams’ „Die Glasmenagerie“ in Hamburg als Ballett auf die Bühne. Selten noch fiel ein Abend so auseinander wie dieser.
Homosexualität, Künstlertum, das Leiden des männlichen Genies an einer Welt, die aus mehr als Federn, Tüll und Jünglingen besteht – das sind John Neumeiers zentrale Themen. Dem Hamburger Ballettdirektor zum Achtzigsten.
John Neumeier macht Oper: In Glucks „Orphée“ in Hamburg brilliert Dmitry Korchak. Und es ist kein Wunder, dass Adriana Chuchman ihren Part auch choreographisch hervorragend bewältigt.
Barfuß unterwegs: Der neue „Schwanensee“, so viel steht nach der Düsseldorfer Premiere der neuen Choreographie von Martin Schläpfer fest, ist tiefste Provinz – Provinz mit Geld.
Wild und jung und völlig entgrenzt: Nach 22 Jahren verabschiedet sich Reid Anderson mit dem fulminanten Programm „Die fantastischen Fünf“ vom Stuttgarter Ballett.
John Neumeier bleibt Ballettchef in Hamburg. Sein neuer Vertrag reicht bis 2023. Er führt die Compagnie seit 1973. Bald kann die Stadt also mit Neumeier Goldene Hochzeit feiern.
Christian Spuck choreographiert „Anna Karenina“ am Bayerischen Staatsballett. Vor allem die Musikauswahl zeichnet den Abend aus - und dennoch hätte er in mancher Hinsicht mutiger sein können.
Erst in den Armen Oberst Wronskis wird sie zur starken, selbstbewussten Frau, die es genießt, zu flirten: Bei den Hamburger Ballett-Tagen wird John Neumeiers „Anna Karenina“ uraufgeführt.
Lehrstunde anderer Art fürs Staatsballett: Warum man „Mayerling“ wahrscheinlich als unaufführbar einstufen muss und Igor Zelenski mehr Geld, Geduld, Infrastruktur und Vertrauen braucht.
John Neumeier choreographiert das „Lied von der Erde“. Doch der Meister des Aparten scheut den Blick in den Abgrund der Seele, den Gustav Mahlers Musik gewährt.
Olivier Messiaens Turangalîla-Symphonie durfte jahrzehntelang nicht neu choreographiert werden. Auch John Neumeier erhielt von den Erben eine Absage – jetzt brachte ein glücklicher Zufall das Stück doch auf die Bühne.
Zu alt für den Beruf, wenn andere gerade mal anfangen zu arbeiten: Wer sich für das Tanzen als Profi entscheidet, weiß, dass die Karriere hart ist und meist nicht lange dauert. Doch wie kann es für Tänzerinnen danach weitergehen?
Acht Balletttänzer machen Bahnhöfe und Gefängnisse zur Bühne. Im Bundesjugendballett soll man lernen, dass Kunst grenzenlos ist.
Die Wiener Festwochen wagen sich in Grenzbereiche von Ethik und Ästhetik: Romeo Castellucci inszeniert Christoph Willibald Glucks Oper „Orfeo ed Euridice“ mit einer Wachkoma-Patientin im Video-Livestream.
Die weltbesten Tänzer werden an der Ballettschule der Pariser Oper ausgebildet. Eine TV-Dokumentation nähert sich dem legendären Institut - frei von Schönfärberei.
Der Ballettchef des Moskauer Bolschoi-Theaters ist am Freitag bei einem Säure-Anschlag verletzt worden. Möglicherweise verliert er deshalb sein Augenlicht. Ziel der Attacke wurde er vermutlich wegen seines einflussreichen Postens.
Zwei Sterne für Hamburg: Alina Cojocaru und Carsten Jung begeistern in John Neumeiers überflüssig sentimentalem Ballett „Liliom" nach der Vorlage von Ferenc Molnár.
Erkundungstour durch die bürgerliche Welt: Für eine Ausstellung über die Kunst des guten oder schlechten Geschmacks ist die Stadt Baden-Baden genau der richtige Ort - wie Johan Holtens Schau beweist.
Neuerdings zieht sich ganze Ballett-Welt umsonst aus. Nicht so in Wien: Dort hat Patrick de Bana für sein neues „Marie Antoinette“-Ballett Reifröcke und Nachthemden aus Batist schneidern lassen. Geholfen hat auch das nicht.
Die Moderne beginnt nach 1910 nicht mit dem Kubismus, sondern mit der bildlichen Auseinandersetzung mit menschlicher Bewegung: Die Ausstellung „Tanz der Farben“ feiert in der Hamburger Kunsthalle Nijinsky und die „Ballets Russes“.
Erst vor wenigen Jahren entdeckten Dramaturgen des deutschen Tanztheaters, dass Tänzer schlechthin die Verkörperung von Richard Sennetts "flexiblem Menschen" seien - auf einem Kontinent geboren, auf einem anderen ausgebildet, auf dem dritten zum Star aufgestiegen.
Man sprach von einem Ballettwunder, als John Cranko in den sechziger Jahren in Stuttgart choreographierte. Jetzt hat man dort mit einem Festival seiner Werke gedacht. Und kann dem Erbe kaum noch gerechtwerden, findet Wiebke Hüster.