Wind verhindert Weltcuprennen : Wieder keine Abfahrt am Matterhorn

Die Premieren-Abfahrt in Zermatt fällt zum siebten Mal dem Wetter zum Opfer. Damit wartet das Prestige-Rennen weiterhin auf seine Uraufführung. Eine Chance besteht noch.
Das Wetter! Klappe, die siebte: auch die erste von zwei an diesem Wochenende geplanten Abfahrten der alpinen Ski-Frauen kann in Zermatt-Cervinia nicht durchgeführt werden. Damit hat das Zweiländer-Event nun in Summe sieben Absagen gesammelt – ohne eine einzige zielführende Schussfahrt durchgeführt zu haben.
Grund diesmal ist wieder der Wind und das schlechte Wetter. Das gab der Weltverband FIS bekannt. Bereits am frühen Samstagmorgen hatte man zunächst mit einer Verschiebung um 45 Minuten versucht, auf Zeit zu spielen, nachdem der Wind nicht einmal die Inbetriebnahme der Lift-Anlagen zuließ. Doch dann wurde die abermalige Absage unumgänglich.
Im vergangenen Jahr waren jeweils zwei Abfahrten für die Frauen und Männer wegen Schneemangels ausgefallen, diesmal liegt eher zuviel Schnee, doch vor allem weht der Wind zu stark, so dass schon am vergangenen Wochenende beide Starts der Männer abgeblasen wurden.
Die Rennen auf der „Gran Becca“ sollen dem Weltcup eigentlich einen neuen Schub geben und wartete mit einigen Superlativen auf. Es ist die erste grenzüberschreitende Abfahrt: Sie führt vom Gletscher oberhalb des Schweizer Skiortes Zermatt auf die italienische Seite des Gebiets nach Cervinia. Und sie sollte die höchtgelegene des Weltcups sein, mit Startmöglichkeiten auf weit über 3500 Metern. Doch gerade deshalb ist die oberhalb der Baumgrenze gelegene Strecke sehr windanfällig, zudem gilt das Wetter im November als extrem instabil.

Schon in der vergangenen Woche hatte der frühere italienische Weltmeister Dominik Paris kritisch angemerkt, es sei eigentlich klar, dass der November kein Monat für Gletscherrennen sei.
Nun zeigte sich auch die Schweizer Olympiasiegerin Lara Gut-Behrami schon vor den geplanten Rennen am Matterhorn skeptisch und warnte vor einer Wetter-Lotterie. „Es hat in den letzten Wochen geschneit, geregnet und gewindet“, sagte die 32-Jährige in einer Medienrunde in Zermatt-Cervinia. Jeder wisse: „Im November ist das Wetter wechselhaft – je höher man geht, desto mehr. Es ändert sich alles mega schnell.“ Auf einer Höhe von weit über 3000 Metern lasse man sich bei Wind und Schnee auf ein unberechenbares Spiel ein.

Sie hoffe nur, dass die Rennen nicht um jeden Preis durchgepaukt werden, sagte sie gegenüber Eurosport: „Wenn man das Gefühl hat, dass man unbedingt fahren muss, fühlt man sich verarscht“. Das zumindest blieb ihr am Samstag erspart.
Franz Julen, Präsident des lokalen Organisationskomitees, blieb bei seiner Grundhaltung: „Die Entscheidung heute ist erneut hart, aber richtig.“ Der Skisport sei ein Outdoor-Sport. Absagen aufgrund der äußeren Bedingungen habe es immer gegeben und werde es immer geben. „Die Natur hat das letzte Wort.“ Für Sonntag (11.45 Uhr) ist weiterhin der nächste Versuch angesetzt, eine Abfahrt durchzuführen. Klappe, die achte.