Slalom in Adelboden : Straßer fährt knapp am Podest vorbei
Linus Straßer hatte den erlösenden Podestplatz dicht vor Augen – und verlor ihn dann in der Nebelsuppe von Adelboden doch noch aus dem Blick: Nach einem unrunden zweiten Durchgang ist der deutsche Slalomfahrer beim Weltcup in Adelboden Vierter geworden.
In seine Freude über das beste Saisonergebnis mischte sich die Enttäuschung über eine verpasste große Chance. „Schade, ich wäre hier gerne auf dem Podest gewesen. Aber ich bin im zweiten Lauf einmal raus – und dann nicht mehr in den Rhythmus reingekommen“, sagte der 32 Jahre alte Münchner im ZDF.
Den Sieg sicherte sich der französische Olympiasieger Clement Noel vor Lucas Pinheiro Braathen (Brasilien). Für Noel war es der 13. Weltcup-Sieg. Nur zwei Hundertstel dahinter landete Lucas Pinheiro Braathen auf Platz zwei – für den „Neu-Brasilianer“ war es der erste Podestplatz seit seinem Nationenwechselwechsel. Dritter wurde Norwegens Weltmeister Henrik Kristoffersen (+0,14 Sekunden). Der nach dem ersten Durchgang noch führende Österreicher Manuel Feller schied im zweiten Lauf aus.
Adelboden ist eine von Straßers Lieblingsstationen im alpinen Weltcup – und das war ihm auch diesmal anzumerken. Fast wäre er zum vierten Mal in seiner Karriere bei dem stimmungsvollen Event in der Schweiz auf das Podium gefahren.
Straßer hatte nach dem ersten Lauf noch auf Platz zwei gelegen, am Ende fehlte ihm die nötige Geschwindigkeit – und auf den Podestplatz 0,83 Sekunden. „Es ist eigentlich selten ungut, der vierte Platz. Bedeutet schon mal, dass es kein so schlechtes Rennen war“, meinte der gelöst wirkende Straßer.
Im ersten Teil der Saison war der 32-Jährige hinterhergefahren und zum Ende des vergangenen Jahres gleich dreimal nacheinander ohne Punkte geblieben. Beim Nachtslalom in Madonna di Campiglio zeigte sich der gebürtige Münchner zuletzt aber schon verbessert und belegte Rang sechs.
Straßers Aufschwung kommt womöglich gerade zur richtigen Zeit. Im Januar stehen unter anderem auch noch die Slalom-Highlights in Kitzbühel und Schladming an, die der Deutsche in der vorigen Saison beide gewonnen hatte.