FAZ+„Die Küche der Armen“ :
Die Antithese zum Hochglanzkochbuch

Von Kais Harrabi
Lesezeit: 3 Min.
Borschtsch aus der Ukraine
Keine Romantisierung: Huguette Couffignals Buch „Die Küche der Armen“ blickt mit Rezepten auf das, was im globalen Süden auf den Tisch kommt. Das Buch verklärt dabei nichts, gibt aber Denkanstöße für den Umgang mit Lebensmitteln.
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Vor Jahren lud mich einmal ein Freund zum Essen ein und servierte einen italienischen Eintopf. Er hatte dafür recht lange am Herd gestanden und war stolz auf das, was er da gezaubert hatte. Als er mir die Schüssel und ein Stück Ciabatta dazu reichte, sagte er: „Das ist eine Delikatesse. Früher war das ein traditionelles Armengericht aus Italien.“ Wie diesem Eintopf, an dessen Namen ich mich partout nicht mehr erinnern kann, geht es vielen Gerichten, vor allem aus Südeuropa. Was früher die Armen vor dem Verhungern gerettet hat, gilt heute als Delikatesse.

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