Berliner Modewoche :
Ein Brautkleid als Friedensgewand

Von Caroline O. Jebens
Lesezeit: 5 Min.
Ein Model präsentiert eine Kreation des ukrainischen Designers Jean Gritsfeldt vor einer Projektion der ukrainischen Nationalflagge bei der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin.
Spätestens der Ukrainekrieg macht deutlich: Mode kann sich Politik nicht entziehen. Auf der Fashion Week zeigte man sich solidarisch – und es wird deutlich, was Berlin von anderen Modestädten unterscheidet.
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Es ist die dritte Woche, in der Krieg herrscht. So lange dauere es, um sich an diesen Zustand zu gewöhnen, sagt Jean Gritsfeldt, das habe er heute, am 21. Tag, gelesen. Der ukrainische Designer ist im Appartement seiner Mutter in Kiew, sein langes Haar hat er zum Zopf gebunden, er blickt freundlich in die Kamera. Man merkt, dass er unter Strom steht – was er in den vergangenen Tagen durchlebt hat sprudelt nur so aus ihm heraus. Eigentlich sollte er gerade in Berlin sein, bei der Modewoche. Es wäre die erste Schau gewesen, die er dort gezeigt hätte, zum zehnjährigen Jubiläum seines Labels. Als Russland die Ukraine angriff war jedoch klar, dass er und seine Kollektion im Land bleiben würden.

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