Zum Tod von Thierry Mugler : Und er entwarf sich selbst
Von Alfons Kaiser
Lesezeit: 4 Min.
Modeausstellungen wirken meist verstaubt – denn Mode wirkt nur am lebenden Subjekt, nicht an der Puppe. In der Kunsthalle München allerdings wurde man 2020 gleich im ersten Raum in die Welt des Modeschöpfers Thierry Mugler gezogen, in diese eigenartige Mischung aus Futurismus und Fetischismus, diese Zwischenwelt, in der die Frauen und sogar die Puppen im Chrom-Bustier so martialisch wirken wie nirgends sonst und doch auch so weiblich wie selten. Das neumodische Spiel mit den Geschlechterrollen – es wurde nicht erst in unseren Tagen geboren, sondern schon vor einem halben Jahrhundert. Seit der Ausstellung „Couturissime“ weiß man sogar in München, dass man Weiblichkeit auch anders sehen kann.
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