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Warum die Chemiebranche zu kämpfen hat
Erst stiegen mit den Energiepreisen die Produktionskosten, nun schwächelt die Nachfrage. Der Chemiebranche fehlt der Dampf.
Wer hart schuftete, wählte früher SPD. Lange her, sogar im Ruhrgebiet. Jetzt kämpfen CDU, AfD und auch die Grünen um die einstige Kernklientel der Genossen.
Erst stiegen mit den Energiepreisen die Produktionskosten, nun schwächelt die Nachfrage. Der Chemiebranche fehlt der Dampf.
Anderswo sprudeln Prämien, Boni und Zusatzleistungen viel üppiger als im eigenen Unternehmen? Mag sein – aber auch in den vermeintlichen Haustarif-Paradiesen von Volkswagen, Deutscher Bank und SAP ist nicht alles so, wie es auf den ersten Blick erscheint.
Die Strategie des neuen Chefs wird den Konzern erheblich verändern: Teile des Portfolios stehen zum Verkauf, der Ausbau des Batteriechemikaliengeschäft gestoppt, die Dividende gekürzt. Gewerkschaften und Betriebsrat sind skeptisch.
Die Proteste der Arbeitnehmer sind verpufft: Der Figurenhersteller Schleich gibt den Stammsitz in Schwäbisch Gmünd auf und zieht nach Prag und München. Einzig die Logistik bleibt am alten Standort.
Der Autozulieferkonzern könnte bald ein reiner Reifenhersteller sein. Für dessen Automotive-Sparte dürfte sich die Familie Schaeffler interessieren.
Der Spielwarenhersteller Schleich verkündet die Aufgabe des Stammsitzes und lässt Arbeitnehmer im Ungewissen. Die Private-Equity-Gesellschaft im Hintergrund schweigt – und bestätigt so viele Vorurteile über die Branche.
Chemiebeschäftigte erhalten einen zusätzlichen freien Tag, wenn sie Gewerkschaftsmitglied sind. Dass diese Art Bonus zum Vorbild für andere Branchen wird, ist unwahrscheinlich.
Der Dax-Konzern will sein Pigmentgeschäft verkaufen. Nicht alle Mitarbeiter am Standort Gernsheim sind davon betroffen, aber 500 sollen zum chinesischen Käufer wechseln.
Darf eine Gewerkschaft Vorteile nur für Gewerkschaftsmitglieder aushandeln? Diese Frage stellt sich angesichts eines aktuellen Tarifabschlusses in der Chemieindustrie.
Chemiebeschäftigte erhalten einen freien Extratag vom Arbeitgeber, falls sie in der Gewerkschaft sind. Arbeitgeberpräsidentin Katja Scharpwinkel erklärt im Interview, warum sie dies trotz Bedenken mitbeschlossen hat.
Der Chemiekonzern stellt die Produktion eines Unkrautvernichters ein. Im Industriepark Höchst hängen daran 120 Arbeitsplätze. Auch andere Chemiebetriebe dort haben Probleme.
Wer Mitglied der Gewerkschaft IG BCE ist, erhält künftig vom Arbeitgeber einen zusätzlichen freien Tag. Ein gewagter Ansatz – aber besser als das, was Politik bisher in Sachen Tarifbindung anbietet.
Tarifbeschäftigte Mitglieder der Gewerkschaft IGBCE sollen außerdem künftig einen freien Tag zusätzlich im Jahr erhalten. Die Gesamtlaufzeit des neuen Tarifvertrages beläuft sich auf 20 Monate.
Nach sieben Jahren im Amt gibt Kai Beckmann von Merck die Führung des Bundesarbeitgeberverbands Chemie ab. Nun ist die neue BASF-Arbeitsdirektorin Katja Scharpwinkel als Nachfolgerin nominiert.
Kai Beckmann, Chef der Chemie-Arbeitgeber, über GDL-Streiks, Sozialpartnerschaft in der Standortkrise und die neue Lohnrunde in der eigenen Industrie.
Früher waren Leiharbeiter bloß Beschäftigte zweiter Klasse. Heute verdienen sie in manchen Branchen mehr als dreimal so viel wie Festangestellte.
Der scheidende Vorstandschef Martin Brudermüller stellt das Prinzip der Verbundproduktion infrage und gliedert Spezialgeschäfte aus. So sehen es die Gewerkschaften und sind alarmiert. Der Ärger bei Brudermüller ist groß.
Der Reifenhersteller will Werke schließen und mehr als 1500 Jobs in Deutschland streichen. Die IGBCE hofft, Arbeitsplätze zu erhalten. Betriebsbedingte Kündigungen sind aber nicht ausgeschlossen.
Vor 25 Jahren wurde die Fusion der Hoechst AG mit Rhône-Poulenc angekündigt. Es war der Anfang vom Ende eines deutschen Weltkonzerns – und eine schwere Zeit für die Belegschaft.
Die Reifenbranche steht unter hohem Druck. Michelin verlagert nun die Produktion von Lastwagenreifen ins Ausland. Grund sind unter anderem die hohen Energiekosten.
In einem Brief an die Ampelparteien werben mehrere Verbände noch einmal eindringlich für einen Industriestrompreis. Die Lage werde „immer dramatischer“.
Die Beschäftigten des Unternehmens müssen demnächst 2,5 Stunden pro Woche weniger arbeiten – ohne Gehaltseinbußen. Zuschläge werden sogar erhöht.
Gewerkschaften und Branchenverbände verbünden sich zur Durchsetzung einer staatlich finanzierten Stromverbilligung. Andernfalls drohe Deutschland schon bald ein „Exodus“ der Industrie.
Beim Sozialpartnermodell verzichten Arbeitnehmer auf eine garantierte Auszahlung zu Rentenbeginn. Dafür haben sie die Chance auf eine höhere Rendite. Wer seinen Vertrag jung abschließt, kann davon profitieren.
Wirtschaftsminister Robert Habeck plant einen subventionierten Strompreis für die Industrie. Der Energieverband BDEW lehnt staatliche Eingriffe ab und hat andere Vorschläge für billigen Strom.
Gewerkschaftschef Michael Vassiliadis über die Risiken der Energiewende, Subventionen für die Industrie und das Interesse internationaler Investoren an deutschen Kohlekraftwerken.
Der Fresenius-Konzern will seine Sparte Medical Care in eine AG ausgliedern und 5000 Stellen streichen. In Deutschland sollen es 750 sein, der Großteil davon wohl in der Verwaltung in Bad Homburg.
12 Prozent, 15 Prozent, 18 Prozent – Lohnforderungen werden immer höher, Tarifkonflikte hitziger. Zugleich macht die Bundesbank schon jetzt gefährliche „Zweitrundeneffekte“ aus.
Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften gehen mit Sorgen ins neue Jahr: Die Industrie-Strompreise, lange Genehmigungsverfahren und eine „Datenangst“ gefährdeten den Industriestandort Deutschland.
Wenn möglich, will der Chemiekonzern ohne staatliche Gelder auskommen. Vorstandschef Martin Brudermüller warnt zugleich davor, Hilfen an Bedingungen zu knüpfen. Auch das „China-Bashing“ des Westens sieht er kritisch.
Die Chemie-Tarifparteien liefern mit ihrer Einigung ein gutes Vorbild. Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes tun gerade so, als hätten sie mit gesamtstaatlicher Verantwortung nicht zu tun.
Das ging schnell: Arbeitgeber und die Gewerkschaft IG BCE haben sich auf einen Tarifabschluss für die Beschäftigten der Chemie- und Pharmabranche geeinigt. Sie bekommen deutlich mehr Geld.
Die Verhandlungen für 580.000 Beschäftigte stehen bevor – und vielleicht schon vor dem Abschluss. Die Arbeitgeber sehen Chancen auf eine schnelle Lösung.
Im Dezember soll es eine Einmalzahlung geben, die Preisbremse soll erst 2023 greifen. Die wichtigsten Punkte und was daraus folgt.
Die Gaspreiskommission hat ihren mit Spannung erwarteten Zwischenbericht vorgestellt. Für diesen Winter soll es eine Einmalzahlung geben. Es gibt schon jetzt die ersten Zweifel an der Sinnhaftigkeit.
Betriebe sollen ihren Mitarbeitern Einmalzahlungen von bis zu 3000 Euro steuer- und abgabenfrei überweisen können. Wie und wo sich dieses Angebot der Ampelkoalition auswirkt, wird noch spannend werden.