Azteken : Im Reich der fünften Sonne

In einem brackigen See im heutigen Mexiko lag vor 500 Jahren eine der damals größten und schönsten Städte der Welt: die Kapitale des Imperiums der Azteken. Neue Ausgrabungen fördern immer mehr Details über ihre rätselhafte Kultur zutage, der nun in Stuttgart eine große Ausstellung gewidmet ist.
Xochimilco bedeutet „Blumenfeld.“ So heißt ausgerechnet ein Stadtteil von Mexiko City, einer Megalopole mit 22 Millionen Einwohnern. Von ihrem Zentrum, wo Archäologen seit 1978 die Stümpfe des zentralen Heiligtums der alten aztekischen Hauptstadt Tenochtitlan ausgraben, fährt man bis nach Xochimilco eine geschlagene Stunde durch die endlose Stadt. Dann aber macht der Ort auf einmal seinem Namen alle Ehre: Gartencenter säumen die Straße und schließlich gelangt man an ein Gewässer, auf dem bunt bemalte Kähne Ausflügler durch eine unerwartete Landschaft staken: Von Bäumen gesäumte Kanäle durchziehen Felder mit Mais, Bohnen und Kürbis. Kakteen der Gattung Opuntia bilden ausladende Hecken, Reiher posieren auf den mit Flechtwerk befestigten Uferkanten. Dahinter liegt zuweilen eine Kuh im Gras.