Pandemie-„Aufarbeitung“ :
Zwingt euch, prüft euch!

Joachim Müller-Jung
Ein Kommentar von Joachim Müller-Jung
Lesezeit: 6 Min.
„Freitesten“ war bald ein großes, umstrittenes Thema in der Pandemie. Ein Mitarbeiter des Gesundheitsamtes Köln nimmt einen Nasenabstrich.
Die sogenannte „Aufarbeitung“ der Pandemie gehört endlich ins Parlament. Nach der Bundestagswahl besteht die Chance, aus dem Abwatsch- und Abrechnungsmodus in eine seriöse Prüfung der Pandemiepolitik zu wechseln.
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Fünf Jahre fast liegt der erste Schock zurück. Was damals in der Pandemie folgte, war eine Zeit mit Einschränkungen, Ängsten und einer beklemmend langen Strecke voller existenzieller Unsicherheit und quälender Fragen um unsere Grundrechte und Gesundheit. Die psychologischen Abwehrmechanismen gegen diese Jahrhundertkrise haben viele inzwischen erfolgreich aktiviert. Die Menschen distanzieren sich („Vorbei!“), sie rationalisieren („Ich hatte es schon“), sie schalten ab oder intellektualisieren die Angst („Bloß die Kinder nicht kirre machen“). Was kaum einer mehr will, ist: einer realen, latenten Gefahr ins Auge sehen.

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