FAZ+KI-Philosophie :
ChatGPT versteht es

Von Holger Lyre
Lesezeit: 10 Min.
Res intelligens: Aber Verstehen ist noch kein Denken. Und Bewusstsein ist noch einmal etwas anderes.
Für Menschen haben die Worte, die man an sie richtet und mit denen sie antworten, eine Bedeutung. Warum das bei den aktuellen KI-Sprachmodellen durchaus auch der Fall ist.
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In einem Interview anlässlich seines hundertsten Geburtstags sagte der nun kürzlich verstorbene Henry Kissinger: „Heute wissen wir nicht mehr, was die Maschinen wissen. Wir wissen nicht wirklich, warum sie in flüssiger Sprache mit uns sprechen können. Mit anderen Worten: Wir haben Zugang zu einem neuen Mysterium.“ Hieran ist zweierlei bemerkenswert. Erstens: Ein Hundertjähriger demonstriert wache und kritische Aufmerksamkeit gegenüber der vielleicht größten technologischen Revolution aller Zeiten. Immerhin hatte Kissinger erst zwei Jahre zuvor zusammen mit Eric Schmidt, dem früheren CEO von Google, und dem Informatiker Daniel Huttenlocher ein Buch über KI und die Zukunft der Menschheit verfasst. Und zweitens: Kissinger hat ganz einfach recht! Die Tatsache, dass wir in das Zeitalter sprechender Maschinen eingetreten sind, ist absolut irrwitzig.

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