WHO :
Ursache für mysteriöse Krankheit X gefunden

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Ein Gesundheitsmitarbeiter läuft an einem Mpox-Behandlungszentrum in der Demokratischen Republik Kongo entlang.
Eine große Zahl ungeklärter Todesfälle in der Demokratischen Republik Kongo sorgte für viel Aufsehen. Vor allem Kinder starben. Nun ist klar, was dahinter steckt - und was sich daraus lernen lässt.
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Es waren Zahlen, die erschreckten: Hunderte Menschen waren von Ende Oktober bis Mitte Dezember im Südwesten der Demokratischen Republik Kongo schwer erkrankt. Mindestens 48 Menschen sind gestorben, die Hälfte der Erkrankten und Verstorbenen waren nach Auskunft der Weltgesundheitsorganisation WHO Kinder unter fünf Jahren. Die Behörden schlugen Alarm, die WHO entsendete ein Aufklärungsteam. Die Sorge, dass eine bislang unbekannte Erkrankung hier grassierte war groß.

Nun aber gibt die WHO bekannt, dass die Menschen nicht an einer „Krankheit X“, also einer unbekannten Erkrankung litten. Es waren vielmehr alte Bekannte, die in Kombination schwere Verläufe und Todesfälle verursacht hatten: Die WHO erklärte, dass die Todesfälle auf Malaria und häufige Atemwegsinfektionen in Kombination mit Unterernährung zurückzuführen seien. 430 Laborproben seien positiv auf Malaria und gängige Atemwegsviren wie Influenza, Rhinoviren, SARS-CoV-2, humane Coronaviren, Parainfluenzaviren und humane Adenoviren getestet worden, erklärte die WHO. Weitere Labortests folgen laut der Organisation noch.

Die Demokratische Republik Kongo hatte Anfang Dezember erklärt, wegen eines „unbekannten Ereignisses im Bereich der öffentlichen Gesundheit" in „maximaler Alarmbereitschaft" zu sein. Die mysteriöse Krankheit habe in der Region Panzi, etwa 700 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Kinshasa, zu Dutzenden Todesfällen geführt.

Die ersten Fälle waren im Oktober aufgetreten, Ende November wurde eine verstärkte Überwachung eingeführt und Fälle mit Fieber, Husten, Schwäche und weiteren Symptomen wie Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Atembeschwerden nachverfolgt. Die Demokratische Republik Kongo ist eines der Länder, die zuletzt besonders stark von Mpox-Fällen betroffen waren. Die Mpox-Viren konnten sich in den vergangenen Jahren weltweit stark verbreiten, da einerseits der Impfschutz bei vielen Menschen ausgelaufen war, das Wissen über die Verbreitung nur gering und der internationale Reiseverkehr hoch ist.

Die schwere Krankheitswelle zeigt, wie heftig herkömmliche Infektionskrankheiten wie akute Atemwegsinfektionen und Malaria wüten können, wenn sie auf vulnerable Gruppen treffen, die unter Hunger und Mangelernährung leiden. Der Vorfall unterstreiche die Notwendigkeit, „den Zugang zur Gesundheitsversorgung zu verbessern und die Ursachen der Gefährdung, insbesondere die Unterernährung, angesichts der sich verschärfenden Ernährungsunsicherheit zu bekämpfen“, so die WHO.

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