Online-Handel : Plattformgeschäfte treiben Amazon an

Bei Amazon wächst das Plattformgeschäft deutlich schneller als das Handelsgeschäft und dient als Blaupause für andere Händler. Insbesondere Werbung und Services für Dritthändler trugen zu einem starken Quartal bei.
Während das Online-Handelsgeschäft im zweiten Quartal gerade einmal 4 Prozent zugelegt und auch die Cloud-Sparte AWS mit 12 Prozent unter den Erwartungen blieb, haben die Plattformgeschäfte, vor allem die Werbung und die Services für Dritthändler mit 18 und 22 Prozent Zuwachs, für ein insgesamt starkes Quartal gesorgt. Der Nettogewinn von 6,7 Mrd. Dollar nach einem Verlust von 2 Mrd. Dollar im vergangenen Jahr zeigte außerdem den Fortschritt in der Rekalibrierung des Geschäfts nach Corona.
Die Börse zeigt sich erfreut: Mit einem Zuwachs von 65 Prozent seit Jahresbeginn gehört die Amazon-Aktie inzwischen zu den starken Werten unter den großen Plattform und liegt weit vor Apple, Alphabet und Microsoft. Die Trennung zwischen Handels- und Plattformgeschäft zeigt die unterschiedlichen Wachstumsraten: Seit 2016 hat das Plattformgeschäft im Jahresdurchschnitt 41 Prozent zugelegt, während das Handelsgeschäft nur um 19 Prozent im Jahr gewachsen ist. Diese Schere wird in den kommenden Jahren weiter aufgehen und gilt als Blaupause für viele andere Händler, die ihr Geschäftsmodell in Richtung einer Plattform gedreht hat und nun - wie Otto - erste Erfolge verzeichnen.