Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut hat dies direkt geteilt
„Ich wohne / in der Nachbarschaft des Todes / ich höre ihn / allnächtlich dumpf rumoren, / … / ich sehe schemenhaft das Ungeheuer - / und alle fünf Sekunden / fällt ein Schuß.“ (Arnold Weiss-Rüthel: Sachsenhausen) Fünf Jahre Haft im KZ Sachsenhausen waren der Preis, den der Münchner Humorist und Satiriker, Lyriker und Romancier im „Dritten Reich“ bezahlte – für seinen Versuch, die Freiheit des Humors im „Dritten Reich“ zu verteidigen. Als Hauptschriftleiter der „Jugend“ wollte der streitbare Pazifist, die Zeitschrift redaktionell zwischen Anpassung und Freiraum manövrieren. Ein riskantes Unterfangen, denn in puncto Humor verstanden die Nationalsozialisten keinen Spaß. OTD: Heute vor 125 Jahren wurde Arnold Weiss in München geboren. Für seinen Künstlernamen Arnold Weiss-Rüthel stand eine der letzten großen femmes fatales der Schwabinger Boheme in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg Patin: Else Rüthel. Auch wenn er nach Fronteinsatz in den letzten Kriegstagen, russischer Gefangenschaft als Chefdramaturg bei Radio München erfolgreich arbeiten konnte – von den Folgen der KZ-Zeit erholte sich nicht mehr. 1949 starb Arnold Weiss-Rüthel da, wo er gelebt und gewirkt hatte, in seiner Heimatstadt München. Ich freue mich, dass im kommenden Medienmagazin „Anno“ (Otto-Friedrich-Universität Bamberg ein kleines Porträt erscheinen wird. – Auf „ResearchGate.net“ habe ich schon einmal einen Aufsatz mit vielen Quellenverweisen eingestellt!