In der Lobby brennt noch Licht: Grüne Innovation und Lobbyismus am Beispiel der Produktentwicklung "Green Bag" aus dem Jahr 2014. Die Produktentwicklung "Green Bag" war, zumindest für mich, ein wertvoller "eye opener", dass Lobbyismus eine Art fünfte Gewalt in Politik und Medien ausübt. Im Zuge dessen drängten sich Fragen auf wie z.B.: Wäre ein Hausverbot für Lobbyisten zielführend oder reicht bereits eine Entmystifizierung und/oder eine Selbstreinigung? Oder ist das Thema Lobbyismus am Ende sogar von gestern da wir schon längst unterwandert wurden? ;-) Zumindest die Aussage von Kommunikationswissenschaftler und PR-Experte Prof. Dr. Klaus Kocks lässt dies vermuten: "Natürlich mache ich Lobbying, aber ich würde es nie zugeben." (Aus Artikel: Lobbyismus und Negative Campaigning" von Dez. 2008). Wie auch immer, denn auch aus komplexen und vertrackten Situationen gibt es gangbare und zielführende Wege. Wie die Zielkonflikte der diversen Interessensgruppen aus Politik, Wissenschaft, Lobbyismus, Wirtschaft, Technologie und Innovation am Beispiel «Green Bag» trotzdem relativ reibungsarm aneinander vorbeigekommen sind, verrät der nachfolgende Link: https://lnkd.in/e-m4Efja
Beitrag von Lars Rominger
Relevantere Beiträge
-
Ich stelle selten, aber heute mehrere Fragen in den Raum: Sind Maschinenlesbarkeit und die CSRD das allein seligmachende Ende der Nachhaltigkeitsberichterstattung? Oder ist es nur eine weitere Hürde, die uns die EU-Bürokraten zwischen die Beine werfen, ohne vorausgedacht zu haben, dass - um all das zu erfüllen - den Menschen und Unternehmen bei allem Engagement die Vorgaben immer kryptischer werden und die Zeit knapp wird? Wieviele spezialisierte Agenturen und Berater gibt es denn, um zeitgleich zum geforderten Termin abliefern zu können? Oh. Fachkräfte- und auch noch Zeitmangel?! Konnten wir ja gar nicht wissen!!! Blöd, aber jetzt haben wir ja schon etablierte Regularien verabschiedet. Die werden das alle schon irgendwie hinschaukeln. Zur Not schaffen wir Sonderregelungen. (Ich verweise hier auf das Buch von Philip Manow: Unter Beobachtung. Die Bestimmung der liberalen Demokratie und ihrer Freunde; Suhrkamp; 2024) Wollen wir uns all diesen bürokratischen Hürden (und noch immer im Detail ungelösten Anforderungen) widerspruchslos unterwerfen? Oder bleibt am Ende der Mensch, das (manchmal und hoffentlich immer noch) denkend-lesende Wesen weiterhin der Entscheidungsträger? Wir können und sollten uns wehren gegen Regularien, die nur noch CFOs und Maschinen bespaßen. Das war nicht die ursprüngliche Idee der EU und selbstverständlich auch nicht die der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Es gibt den GRI, dem können alle Länder folgen. Ein sinnvoller Weg wäre meines Erachtens gewesen, erst einmal weltweit (!) diesen Standard zu etablieren und umzusetzen, bevor Europa mal wieder den ungeliebten Zeigefinger hebt und Maschinen zum Standard erhebt. Wir alle entscheiden das. Nicht irgendeine Kommission, deren demokratische Legitimation man durchaus bezweifeln darf.
Zum Anzeigen oder Hinzufügen von Kommentaren einloggen
-
Lieber klagen als demonstrieren Mittlerweile ist es für Kämpfer der guten Sache deutlich effizienter, gegen missliebige Unternehmen vor Gericht zu klagen als auf der Straße zu demonstrieren. Der Gesetzgeber hat mit der #Abhilfeklage eine wunderbare Grundlage dafür geschaffen. Wer die Interessen von 50 potenziell Betroffenen hinter sich versammelt, kann eine Klage anstrengen - zum Beispiel wegen #ESG-Washing, also wenn mehr Nachhaltigkeit vorgegaukelt wird als tatsächlich vorhanden ist. Diese unliebsame Situation kann durch die neuen Transparenzanforderungen deutlich schneller wahr werden als es den Unternehmen lieb sein kann. Denn das #Reporting von ESG-Kennzahlen führt zu einer Vergleichbarkeit von Unternehmen, zum Beispiel in ihrer Branche. Wer sich beispielsweise mit vorbildlichem Engagement in der CO2-Reduzierung brüstet, aber mehr CO2 ausstößt als der direkte Wettbewerb, könnte in Kürze vor Gericht geladen werden. Es ist also klug, sich in der Kommunikation und im Reporting dieses Risikos bewusst zu sein und mögliche Klippen frühzeitig zu umschiffen. Welche Risiken bestehen und wie sie sich lösen lassen, zeigen Michael Neumann und ich in unserem jüngsten Buch "ESG-Reporting in der Unternehmenskommunikation", das auch auf Englisch für den internationalen Markt verfügbar ist.
Zum Anzeigen oder Hinzufügen von Kommentaren einloggen
-
In dieser Woche freuen wir uns, Gilbert Rukschcio von unserem H/Advisors-Partner PANTARHEI Corporate Advisors in unserer #EU24DAA-Expert:innen-Runde begrüßen zu dürfen. Neben dem Hauptsitz in Wien führt PANTARHEI u. a. auch ein Büro im Brüsseler Europaviertel. Zudem zählt Gilbert mit fast 20 Jahren Erfahrung auf EU-Ebene im deutschsprachigen Raum zu einem der besten Kenner der europäischen Bühne. Auch ihm haben wir drei Fragen zu den kommenden Europawahlen gestellt: 🔝 Zunächst wollten wir wissen, was für ihn das politische Highlight der letzten Legislaturperiode war und mit welchen drei Themen er in den aktuellen Wahlkampf gehen würde: „Das persönliche Highlight in der nun zu Ende gehenden Periode waren jene ‚Siege‘, die wir für unsere Klienten erringen konnten. Nämlich dann, wenn wir es erreicht haben, die unternehmerischen Ziele in Einklang mit den politischen Vorhaben zu bringen. Sei es in der Richtlinie für Kunststoffverpackungen oder bei der Bewertung von Nachhaltigkeitskriterien im Vergabewesen oder bei der Schaffung eines Rechtsrahmens für neuartige Lebensmittel, um nur einige wenige zu nennen. Das ist aus meiner Sicht auch das wichtigste Thema für die Wirtschaft und Industrie im Wahlkampf: Wie transformieren wir ‚die EU‘ von einer Regulierungsmaschine zu einer Gestaltungsmacht?“ 🚀 Gefragt nach den größten Chancen für Europa in den nächsten fünf Jahren und den wichtigsten Stärken und Herausforderungen für die Union, meint Gilbert Rukschcio: „Europas größte und wichtigste Herausforderung ist sicher, unsere eigene ‚License to operate‘ zu erneuern: Wie können wir unseren ‚European Way of Life‘ in Zukunft gestalten? Dazu gehört das Verteidigen unserer liberalen Grundwerte gegen Feinde von außen, die Unterstützung unserer Wirtschaft und Industrie im globalen Wettbewerb und die Besinnung darauf, was Europa so einzigartig macht.“ 📣 Die EU wird weithin als sehr abstrakt und entfernt wahrgenommen. Als Kommunikationsexpert:innen haben wir Gilbert Rukschcio daher gefragt, wie dieses Kommunikationsdefizit zwischen Entscheidungsträger:innen auf EU- und nationaler Ebene behoben werden kann: „Kommunikation spielt eine entscheidende Rolle. Zu Beginn meiner ‚EU-Karriere‘ gab es noch keine sozialen Medien oder pan-europäische Medien. Dies hat sich in den letzten 15 Jahren massiv geändert und schon einmal einen wichtigen Brückenschlag geleistet. Der nächste große Schritt kann durch Künstliche Intelligenz und virtuelle Realitäten gelingen. Wahr ist aber auch: Im Kampf um die Meinungshoheit haben derzeit jene Oberwasser, die diese neuen Wege der Kommunikation für Desinformation und Propaganda einsetzen. Ausgang: offen!“ #EU24DAA #720SeatsToFill #EUWahl #TheTransformationCompany H/Advisors
Zum Anzeigen oder Hinzufügen von Kommentaren einloggen
-
🤔 Welche (politische) Verantwortung tragen Unternehmen? 🤔 Wie politisch müssen, sollen und können sie sich äußern? Aktuell positionieren sich viele Unternehmen mit m.E. guten Argumenten gegen die AfD und Höcke wünscht ihnen im Gegenzug den wirtschaftlichen Ruin. Gewählt wird er dennoch. Eine Stärkung des Wirtschaftstandortes Deutschland sieht für mich anders aus. Wir müssen wieder als Gesellschaft einen Weg aus dem rhetorischen Dead-End finden. Vielleicht kann die Diskussion in diesem kostenfreien Seminar ja einen Beitrag leisten. Dazu benötigt es Teilnehmende und aktive Teilhabe am Diskurs. 👇
Zum Anzeigen oder Hinzufügen von Kommentaren einloggen
-
Ok, die Welt verändert sich, verstehe ich. Dennoch hasse ich Papierstrohhalme! Und noch mehr… …Dinge und Regeln, die einfach keinen Sinn machen! Mit einem Papierstrohhalm kann ich meine Capri-Sonne, die übrigens mittlerweile „Capri-Sun“ heißt, nicht einstechen. Papierstrohhalme weichen auf und fallen in sich zusammen. Papierstrohhalme sind meist energie- und wasserintensiver sowie teurer in Herstellung und Einkauf als Plastik. Am 3. Juli 2021 trat die Verordnung der EU zu Einwegplastik in Kraft, viele Plastikprodukte wurden verboten – u.a. auch der Strohhalm. Gerade stehe ich in den Niederlanden im Supermarkt und stelle fest, dass jede Aubergine, jede Gurke, jede Paprika einzeln in Plastikfolie verpackt ist! Wie schreibt Jan Fleischhauer in seiner aktuellen Kolumne über die EU sehr treffend „Beinahe jede Woche verlässt die Verwaltung eine Anordnung, die Europa zu einem noch sicheren, noch nachhaltigeren und überhaupt noch vorbildlicheren Kontinent machen soll. Woher kommt diese Lust am Verordnen? … Es handelt es sich vor allem um Selbstrechtfertigung. Es gibt … in der Brüsseler Beamtenschaft eine Reihe von Leuten, die finden, dass sie für das viele Geld, das sie verdienen, etwas leisten müssen. Also denken sie sich ständig neue Gesetze aus, die das, was gut ist, noch perfekter machen sollen. Was sollen sie auch anderes tun? Kein Mensch braucht den riesigen Apparat. Allein bei der Kommission arbeiten 32000 Menschen. Dazu kommen die Abgeordneten samt ihrer Mitarbeiter. Praktischerweise gibt es das meiste auch gleich doppelt, in Brüssel und in Straßburg.“ https://lnkd.in/eMCrTWJB In zwei Wochen ist Europawahl – und die Wahlplakate, die ich am Straßenrand sehe, reichen von „Rechtsruck stoppen“ (SPD) über „Ein starkes Europa bedeutet ein sicheres Deutschland“ (Die Grünen) bis „Sei kein Arschloch“ (Volt). Ich finde ein starkes Europa und ein sicheres Deutschland super. Und bin gegen Gewalt und Extremismus – von egal welcher Seite. Und ein Arschloch will sowieso keiner sein. Aber mehr als für schöne Worte bin ich für WENIGE SINNVOLLE statt viele unsinnige Maßnahmen. Und vor allem für das Durchsetzen bereits bestehender Standards. Lasst uns doch einfach nach unserem Grundgesetz leben - ich finde, die Väter des GG haben sich vor dem historischen Hintergrund der Lehren der katastrophalen Jahre 1933 – 1945 ganz schön gute Grundsätze überlegt: - Unantastbarkeit der Menschenwürde - Persönlichkeits- und Freiheitsrechte - Gleichheitsgrundsatz - Meinungsfreiheit - Eigentumsgarantie - Rechtsstaatlichkeit - Demokratieprinzip: Alle Staatsgewalt geht vom Volk aus Übrigens, das scheint mir oft in Vergessenheit zu geraten, gilt unser GG und die darin verbrieften Rechte FÜR ALLE - auch für Deutsche und Mehrheiten - nicht nur für Menschen mit Migrationshintergrund und Minderheiten! Wünsche allen einen schönen Sonntag! #EU #europa #grundgesetz #sylt
Zum Anzeigen oder Hinzufügen von Kommentaren einloggen
-
Soll man da LACHEN 😂 oder WEINEN 😢? Gestern im Deutschen Bundestag: Bei der ersten Lesung zum CSRD-Umsetzungsgesetz (CSRD-RUG) überraschte der AFD-Politiker Fabian Jacobi mit einer Rede, die wohl kaum auf inhaltlichem Verständnis des Themas basierte. 👉 Zur Einordnung: Die Bundesregierung plant die verpflichtende Einführung einer umfassenden Nachhaltigkeitsberichterstattung. Der Gesetzentwurf (CSRD-RUG) soll sicherstellen, dass auch kleine und mittelgroße kapitalmarktorientierte Unternehmen künftig transparente und vergleichbare Nachhaltigkeitsinformationen bereitstellen – wie es die EU-Richtlinie vorgibt. Jacobi will das deutsche Gesetz OHNE Europa gestalten und am liebsten sogar komplett abschaffen. Eine Forderung, die ich für gefährlich und rückwärtsgewandt halte. In einer Zeit, in der Klima- und Nachhaltigkeitsherausforderungen länderübergreifend gelöst werden müssen, brauchen wir mehr europäische Zusammenarbeit, nicht weniger. 💡 Warum Europa wichtig ist: Ein einheitlicher Rechtsrahmen gibt Unternehmen Planungssicherheit und klare Vorgaben, wie sie nachhaltiger wirtschaften können. Ohne gemeinsame Standards riskieren wir einen „Nachhaltigkeits-Wildwuchs“ und Wettbewerbsnachteile für europäische Unternehmen. ➡️ Was ist eure Meinung? Brauchen wir mehr Europa in der Nachhaltigkeitspolitik oder weniger? Wie geht es weiter? Der Gesetzentwurf wurde gestern zur weiteren Beratung an den federführenden Rechtsausschuss überwiesen. Das Thema bleibt spannend – und ich werde es für euch weiter begleiten.
Zum Anzeigen oder Hinzufügen von Kommentaren einloggen
-
Diese Woche nahmen die Repräsentanten des Europäischen Parlaments den finalen Text der CSDDD (Corporate Sustainability Due Diligence Directive) an. Damit ist der Weg frei für das europäische Lieferkettengesetz. Die EU-Staaten müssen dem Entwurf noch formell zustimmen, was aber als Formsache gilt. Einige Parteien sahen in dem Richtlinienentwurf eine zu starke Belastung für Unternehmen, andere den großen Gewinn für den Schutz der Menschenrechte. Nach den Diskussionen konnte aber mit den folgenden Entschärfungen eine Einigung erzielt werden: ▪ Reduzierung des Anwendungsbereichs: Der Anwendungsbereich umfasst nun Unternehmen mit 1000 Beschäftigten (statt 500) und einem Umsatz von mindestens 450 Mio. € (statt 150 Mio. €) ▪ Abgestufte Anwendung: Die Anwendung erfolgt stufenweise nach Unternehmensgröße und Umsatz, sodass in den ersten Jahren weniger Unternehmen betroffen sind. ▪ Hochrisikosektor-Ansatz wurde gestrichen: Das Konzept der schrittweisen Einbeziehung von Unternehmen, die die Kriterien für den Anwendungsbereich nicht erfüllen, aber in Hochrisikobranchen tätig sind, wurde aufgegeben. Damit sind weitere Grundlagen für unternehmerische Nachhaltigkeit auf europäischer Ebene geschaffen.
Zum Anzeigen oder Hinzufügen von Kommentaren einloggen
-
💡 Offenheit und Neugier – Respekt, Gelassenheit und Vertrauen! Immer wieder wird mir klar, dass dies eine zentrale Antwort ist. Nicht auf die Frage “Was löst die Probleme?” Sondern auf die heute und für unsere Demokratie viel wichtigere Frage: “Wie finden wir gemeinsam Lösungen?” Die Ampel hat sich immer häufiger durch das Festhalten an Parteipositionen blockiert. Strategien zum Koalitionsbruch waren mindestens für die FDP wichtiger als konstruktive Politik. Jetzt ist die Ampel Geschichte und wir stehen im Wahlkampf. Trump wird US-Präsident und beruft Menschen in sein Kabinett, für die Kooperation ein Fremdwort zu sein scheint. Machtfixierung und Narzismus sind nur die Spitze des Eisberges; das starre Festhalten an den eigenen Positionen ist weit verbreitet. Dies verhindert immer mehr ein demokratisches Miteinander. 🗨️ 💪 Ja, in der Demokratie ist es eine wichtige Kompetenz, selbstbewusst die eigene Position zu vertreten. Doch es braucht den Ausgleich durch andere Qualitäten 👂 💭 🤝. Sonst sinkt die Fähigkeit weiter, nachhaltige Lösung zu finden, und die Polarisierung 💥 wächst. Wie bringen wir mehr Offenheit, Neugier, Respekt, Gelassenheit und Vertrauen in die Politik? Wir müssen dringend an der demokratischen (Streit-)Kultur arbeiten. Ich habe einen Vorschlag für eine Demokratie-Innovation in die “Bundeswerkstatt Demokratie Update Deutschland” der Cocreation Foundation eingebracht: Wir brauchen ➰ Organisationsentwicklung für 🏛️ Parlamente auf allen Ebenen und dafür so etwas wie einen “Parlamentsservice für konstruktive Streitkultur und Prozessgestaltung”. 🫶 Empathie lässt sich nicht erzwingen ✊ . Doch ich wünsche mir einen gewissen Druck aus der Gesellschaft und vor allem von den Medien: 👉 Von Menschen, die Politik als Beruf ausüben, muss in einer Demokratie Offenheit und Neugier sowie Respekt voreinander und gegenüber allen hier lebenden Menschen eingefordert werden! Und gleichzeitig der Appell an sie: 🧘 Seid gelassen und vertraut darauf, dass ihr nur 👥 gemeinsam mit Andersdenkenden wirklich gute, zukunftsfähig und gemeinwohlorientierte Lösungen findet! Dazu folgt ein eigener Beitrag. Hoffnung und Mut geben mir die wachsenden Stimmen, die solche Gedanken teilen. So bei der Demokratie-Konferenz der Friedrich-Ebert-Stiftung mit dem Titel (Re)Connect am 8.10. und dem Klimatag der Klima-Allianz Deutschland unter dem Motto #WasUnsVerbindet am15.10. Spannend und passend dazu: ▶️ Das Format Sprechen&Zuhören von Mehr Demokratie e.V., für das ich mich engagiere. ▶️ Viele Erkenntnisse aus meiner Ausbildung in Organisationsentwicklung bei Finding Futures. Dazu mehr in den Kommentaren.
Zum Anzeigen oder Hinzufügen von Kommentaren einloggen
-
**Wie steht es um die Innovationsfähigkeit politischer Parteien in Österreich?** Im Zuge des aktuellen Wahlkampfs in Österreich war ich etwas enttäuscht. Warum? Themen wie Innovation und Zukunft kamen mir einfach zu kurz. Das hat mich neugierig gemacht, wie es eigentlich um die Innovationsfähigkeit der österreichischen Parteien bestellt ist. 🧐 Um das herauszufinden, habe ich ein kleines Experiment gewagt: Ich habe ChatGPT gefragt, die Innovationskraft der wichtigsten politischen Parteien in Österreich zu analysieren und ein Ranking zu erstellen. Der Fokus des Tools lag auf der Zeit von 2013 bis 2023 – also genau der Zeitraum, in dem sich einiges verändert hat, aber auch neue Herausforderungen aufgetaucht sind. Schon die erste Abfrage hat interessante Kriterien ergeben, an denen man die Innovationskraft politischer Akteure fest machen kann. Erstaunlich ist, dass eine inhaltliche Auseinandersetzung mit Zukunftsthemen, wie die Klimapolitik, zwar als innovativ eingestuft wird, die Resonanz in der Zielgruppe bleibt aber eher bescheiden. “Zukunft kann warten” scheint auch hier zu gelten. Wer in der digitalen Kommunikation stark ist (und seine Zielgruppe damit erreicht), kann kurzfristig mit emotionalen oberflächlichen Botschaften mehr Reichweite generieren, als Parteien mit positiven Zukunftsinhalten. Spannend war auch, dass bestimmte Parteien wie die KPÖ innerhalb des betrachteten Zeitraums gar nicht aufscheinen, obwohl sie jüngst mehr Zuspruch erfahren haben. Aber was lässt sich nun konkret daraus lernen? Es geht bei der Innovationsfähigkeit um mehr als nur bloße Tagespolitik – es geht darum, wie gut sich Parteien an neue gesellschaftliche und technologische Trends anpassen können. Ob durch neue Ideen in der Programmentwicklung, flexiblere Organisationsstrukturen oder innovative Kommunikation. 💡 Die Grünen und NEOS schnitten als “Innovatoren” am besten ab – zukunftsorientierte Botschaften wie Klimaschutz und Digitalisierung bewertet ChatGPT als relevante Indikatoren. Überraschend fand ich jedoch, wie stark manche Parteien in Zukunftsfragen stagnieren – sie sind scheinbar in ideologischen Mustern und Strukturzwängen gefangen. Deren schrumpfende Fan-Community sucht nach Neuem, scheint aber nicht fündig zu werden. Das führt dazu, dass neue Konsortien die Parteinlandschaft zwar erweitern aber keine davon ausreichend Bedeutsamkeit generiert. Nun frage ich mich: Was sagt uns das Ergebnis über die Innovationskraft unserer Gesellschaft als Ganzes? 💭 Wo brauchen wir als Land mehr Innovation und wie könnte man dazu Impulse setzen? Ich freue mich auf eure Meinungen – was denkt ihr, braucht es mehr Mut zu neuen Wegen in der Politik? 😊 \#Innovationsfähigkeit #Zukunft
Zum Anzeigen oder Hinzufügen von Kommentaren einloggen
-
. 𝐋𝐨𝐛𝐛𝐲𝐢𝐬𝐦𝐮𝐬 Durch Eure rege Beteiligung an meinem Oktober- Post: "Sooo süß! Aber auch: Sooo bitter!" wurde auch deutlich, dass es sich die Lobby der Lebensmittelindustrie Milliarden Euro kosten lässt, die Einführung einer verständlichen Lebensmittelkennzeichnung zu verhindern oder zumindest zu verwässern um Gewinneinbußen zu vermeiden. Ist das „nur“ ein branchenspezifisches Problem? 𝐋𝐨𝐛𝐛𝐲𝐢𝐬𝐦𝐮𝐬 𝐢𝐬𝐭 𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐬𝐜𝐡𝐥𝐢𝐦𝐦𝐞 𝐒𝐞𝐮𝐜𝐡𝐞, 𝐝𝐢𝐞 𝐬𝐢𝐜𝐡 𝐢𝐧 𝐚𝐥𝐥𝐞𝐧, 𝐰𝐢𝐜𝐡𝐭𝐢𝐠𝐞𝐧 𝐏𝐨𝐬𝐭𝐞𝐧 𝐮𝐧𝐝 Ä𝐦𝐭𝐞𝐫, 𝐝𝐞𝐬 𝐋𝐚𝐧𝐝𝐞𝐬 𝐚𝐮𝐬𝐠𝐞𝐛𝐫𝐞𝐢𝐭𝐞𝐭 𝐡𝐚𝐭. 𝐇𝐨𝐫𝐬𝐭 𝐁𝐮𝐥𝐥𝐚 Ein weiteres Beispiel: Nach Recherchen der Bürgerbewegung Finanzwende geben die Organisationen der Finanzlobby jährlich rund 200 Millionen Euro aus, um Politik und Gesellschaft in ihrem Sinne zu beeinflussen. Die Studie „Im Auftrag des Geldes“ beziffert den eindeutig zurechenbaren Schaden der Finanzlobby zurechenbaren Schaden auf mindestens 341 Milliarden Euro. Die tatsächliche Summe dürfte jedoch deutlich höher liegen. Ist Lobbyismus also per se schlecht? Muss er nicht, aber unser Problem ist schnell benannt: Wir haben keine: ● Transparenz ● Kontrolle ● Chancengleichheit der Interessengruppen Drei bekannte Beispiele: Am Beispiel der Einführung eines Tempolimits von z.B. 130 km/h werden offensichtlich die Interessen der Autoindustrie höher bewertet als die des Umweltschutzes. Der Tabakindustrie wurde offensichtlich seit Jahrzehnten mehr Gehör geschenkt als den Geschädigten. Am Beispiel der genehmigten Waffenexporte scheinen die Interessen der Rüstungskonzerne nach wie vor gewichtiger zu sein als die der Vertreter der Menschenrechte. Die Einflussnahme auf Staat und Politik scheint offensichtlich. Veränderungen sind überfällig, nicht zuletzt weil die Unzufriedenheit weiter Teile der Bevölkerung mit Politik und Staat wächst. Es erscheint mir sehr wichtig, den Lobbyismus auch in unserem Staat zu regulieren. Ein erster Schritt könnte ein Lobbyregister sein, wie es bereits in den USA, Irland, Kanada und Frankreich existiert. Dieses sollte die notwendige Transparenz der Interessenvertreter, ihrer Auftraggeber, ihrer Kontakte zu Politik, Staat und Organisationen ermöglichen. Darüber hinaus müssen Maßnahmen ergriffen werden, um Chancengleichheit z.B. zwischen Wirtschaftsverbänden und gemeinnützigen Organisationen herzustellen. Um die Notwendigkeit zu untermauern, möchte ich folgende Zahlen aus Brüssel anführen: Der Verband der Chemischen Industrie hatte 2019 ein Jahresbudget von 12 Millionen Euro. Das der Deutschen Welthungerhilfe lag im selben Jahr bei 200.000 Euro. Unter diesen Bedingungen scheint mir eine ausgewogene Interessenvertretung ohne Regulierung schlicht nicht möglich. Demokratie lebt vom Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger! Lobbyismus ist ohne demokratische Kontrolle nicht beherrschbar. Und ohne diese keine unabhängige Politik! #November_24 #Lobbyismus
Zum Anzeigen oder Hinzufügen von Kommentaren einloggen
Kunst, -stoff und mehr
6 MonateDirekt-Link: https://www.kunststofftechnik.ch/in-der-lobby-brennt-noch-licht-innovation-und-lobbyismus-am-beispiel-der-produktentwicklung-green-bag/