FAZ+Verlegerin Claire Paulhan :
Wie man Autoren wiederentdeckt

Von Joseph Hanimann
Lesezeit: 9 Min.
Verlegerin schön gemachter Bücher, die Literatur- und Zeitgeschichte erzählen: Claire Paulhan
Sie liebt Tagebücher, Memoiren, Briefwechsel, stöbert in Archiven und macht schöne Bücher: Ein Besuch bei der Pariser Verlegerin Claire Paulhan.
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So hat man sich das Privileg altverbürgter Zugehörigkeit im exklu­siven Kreis der Lettres vorzustellen. Wenn sie sich als Kritikerin für die Literaturseiten von „Le Monde“ ans Schreiben über ein Buch gemacht habe, erzählt Claire Paulhan, habe sie oft zuerst im großväterlichen Nachlass gestöbert, ob dort zum Autor oder zum Thema eventuell etwas Einschlägiges zu finden sei. Nicht auf den Regalen von Jean Paulhans Bibliothek, wohl gemerkt, sondern in Koffern, Kisten und Schachteln, wo dessen Nachlass – Notizen, Manuskripte, Briefe – weitgehend noch unsortiert lagen. Eine Kritik über eine neue Éluard- oder Proust-Ausgabe mit einer treffenden, noch unveröffentlichten Briefstelle aus dem Privatarchiv beginnen zu können ist nicht jedem gegeben.

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