Edna O'Brien :
Die Hölle im Torffeuer

Lesezeit: 2 Min.
Edna O’Brien
Sie erntete den Hass ihrer Landsleute für ihre schonungslos offenen Romane. Dabei hielt sie ihrer irischen Heimat nur den Spiegel vor und trug dazu bei, dass sich das Land massiv veränderte. Nun ist Edna O'Brien im Alter von 93 Jahren gestorben.
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In ihrer irischen Heimat hat Edna O’Brien ihre literarische Karriere als Verschmähte begonnen. Sie endete mit dem Empfang der höchsten Ehren des Staates. Die Autorin, die einst beschuldigt worden war, die Schmutzwäsche der ganzen Nation in aller Öffentlichkeit gewaschen zu haben, wurde im hohem Alter vom irischen Präsidenten gewürdigt – sie habe den Mut besessen, die irische Gesellschaft mit lange unterdrückten Realitäten zu konfrontieren. Dieser Stimmungswechsel spiegelt die stille, aber dramatische Revolution, die Irland aus den patriarchalisch-repressiven Fängen der heuchlerischen und autokratischen katholischen Kirche befreit und von einer rückständigen Gesellschaft am Rande Europas in eine liberale, säkulare Republik verwandelt hat. Edna O’Brien hat zu diesem Wandel beigetragen.

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