Lesung in München :
Ist Peter Handke eine Erfindung?

Lesezeit: 4 Min.
Zynismus und Kitsch: Peter Handke
Eine grandiose Doppel-Lesung in München entlarvt Peter Handkes „Winterliche Reise“ als das, was es ist: ein zynisch-kitschiges Werk. Als Kontrast dient Ivo Andrics „Brücke über die Drina“.
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Die Versuchsanordnung klang wie das Rezept für ein Desaster. In München, so war es in der Onlineausgabe der „Süddeutschen Zeitung“ angekündigt, werde eine Lesung aus den Werken von zwei Nobelpreisträgern stattfinden: aus der „Brücke über die Drina“ von Ivo Andrić und der „Winterlichen Reise zu den Flüssen Donau, Save, Morawa und Drina oder Gerechtigkeit für Serbien“ Peter Handkes. Daran werde sich ein „Streitgespräch“ anschließen: „Dürfen Literaten politisieren?“ Rechten würden die Schauspielerin Inge Rassaerts und der Privatgelehrte Heribert Illig, so war es dem Vorbericht zu entnehmen. Dass Rassaerts, 1934 in Wien geboren, keinerlei Beziehung zu oder Kenntnisse von der Region hat, in der die beiden Bücher spielen, und auch nie als Literaturkennerin hervorgetreten ist, konnte zumindest stutzig machen: Was glaubt so jemand dem Publikum über bloßes Meinen hinaus mitteilen zu können?

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