Editorial Literatur-Newsletter :
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Die Inflation des Wortes „Zeitenwende“ könnte einen glauben lassen, dass damit auch die Entwertung des Begriffs einhergeht. Das Gegenteil ist der Fall. Als gäbe es nicht Krisenherde genug auf der Welt, erwachten wir am Morgen des 6. November mit Donald Trump als wiedergewähltem 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika und gingen abends mit einer demontierten Berliner Ampel zu Bett. Dabei waren sich viele sicher, dass, würde das eine jenseits des Atlantiks eintreten, es diesseits keinesfalls zum anderen, äußersten kommen werde. Zu viel stand auf dem Spiel, so die gängige Meinung. Nun, es ist anders gekommen, und die multiplen Scherbenhaufen werden allerorts besichtigt. Don Winslow, einer der erfolgreichsten Krimiautoren der Welt, dessen Anti-Trump-Videos auf der Plattform X von mehr als 15 Millionen Menschen heruntergeladen werden, hatte nach eigener Aussage sogar mit dem Schreiben aufgehört, um sich ganz dem Kampf gegen Trump zu verschreiben. Es lohnt sich, das Interview in der F.A.S. von 2022 noch einmal nachzulesen, indem Winslow bekennt, wie hart es für ihn sei, sein Dasein als Schriftsteller zurückzustellen, aber: „Du kannst dir eben nicht immer aussuchen, in welchen Zeiten du lebst und was sich daraus für Aufgaben für dich ergeben.“

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