Frankfurter Anthologie :
Anja Kampmann: „Versuch über das Meer“

Von Matthias Weichelt
Lesezeit: 3 Min.
Frankfurter AnthologieAnja Kampmann: „Versuch über das Meer“
Für Träume und Wellen gibt es weder Anfang noch Ende: Verse über ein nach außen gewendetes Schauspiel des menschlichen Inneren.
Merken
Zur App

Wer das Meer beschreiben will, muss sich auf das Unendliche einlassen. Das unaufhörliche Anlaufen der Wellen, die unbegreifliche Ausdehnung des Wassers, die Unbegrenztheit des Blicks. Das immerwährende Gleiten, Fließen, Rauschen ist bedrohlich und beruhigend zugleich, mit ihm verbinden sich Empfindungen von Vergänglichkeit und Ewigkeit, ein nach außen gewendetes Schauspiel des menschlichen Inneren. Weil wir die Natur immer auch auf uns beziehen, sie gar nicht ohne uns denken können. Es sei unvorstellbar, heißt es in Peter Handkes Aufzeichnungsbuch „Gestern unterwegs“, dass „während der unermeßlichen Zeiträume ohne Menschen das Branden des Meeres von niemandem gehört worden sein soll“.

Ohne Abo weiterlesen
Dies ist kein Abo. Ihre Registrierung ist komplett kostenlos, ohne versteckte Kosten.
Oder 3 Monate für 1 € pro Monat Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen erhalten und immer aktuell informiert bleiben.
  翻译: