Klaus Doldinger :
Wir sind hier nicht in East St. Louis

Von Wolfgang Sandner
Lesezeit: 5 Min.
Hat es im amerikanischsten aller Musikgenres als Solist, Produzent und Komponist weit gebracht: Klaus Doldinger, hier im Jahr 1978
Musik als Produkt mit deutschem Gütesiegel: Klaus Doldinger kombiniert in seiner Autobiographie den Willen zur Offenheit mit einer Prise Koketterie.
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Ob ich das Konservatorium besucht habe? So ein Witz! Ich habe das Saxophonspiel in der Besserungsanstalt von Pontiac gelernt.“ So beginnt Mezz Mezz­rows „Really the Blues“ aus dem Jahr 1946, eine der aufwühlendsten Autobiographien in der Geschichte des Jazz. Aber so ähnlich fangen viele Selbstdarstellungen von Jazzmusikern an: schonungslos mit sich selbst und mit ihrem Umfeld. Im ersten Kapitel von „Beneath the Underdog“ (1971) stellt sich Charles Mingus vor, wie er als Patient seinem Psychiater erklärt, was er von jenen hält, die ihm den Bühnennamen King von dies, Herzog von das oder Prinz von irgendwas geben, nur um von ihrer alltäglich praktizierten Diskriminierung abzulenken.

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