Theater in Hamburg :
Blutige Tränen im Rausch

Von Irene Bazinger
Lesezeit: 3 Min.
Denn Blut ist nun genug geflossen: Maja Beckmann als Ajax beschüttet Odysseus (Nils Kahnwald) mit roter Farbe in Christopher Rüpings neustem Antikenstreich.
Der Aufstand der zweiten Sieger: Christopher Rüping zeigt sein Antikensample „Ajax und der Schwan der Scham“ mit einem Natalie-Portman-Double.
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Was im Sport sprichwörtlich, ist in der griechischen Mythologie sinnbildlich: Es zählt nur der Sieg. Der zweite Platz ist desaströs. Das kann man gut oder schlecht finden, aber Ajax, der Held, verübt für dieses Dogma Suizid. Jahrelang hatte er sich im Schatten des großen Kriegers Achill aufgeopfert, nie aufbegehrt, sondern einfach getan, was nötig war. Als Achill im Kampf vor Troja fällt, schleppt Ajax die Leiche zurück zu den Griechen und erwartet zum Dank dessen legendäre Rüstung. Doch daraus wird nichts, denn er wird gezwungen, sich trotz seiner Verdienste einem Rededuell mit Odysseus zu stellen – und verliert.

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