Schulreform in Frankreich : Laizismus und Moral statt Latein und Deutsch

Am Dienstag kehrten Frankreichs Schüler zurück in die Schulen. Zur „Rentrée scolaire“ zieht die Bildungsministerin Najat Vallaud-Belkacem ihre Schulreform eisern durch. Nicht nur alte Sprachen haben es deshalb schwer.
Am Montag sind 860000 Lehrer, am Tag darauf ihre 12,4 Millionen Schüler in die französischen Klassenzimmer zurückgekehrt. Die kommenden Frühjahrsferien sind vorverlegt worden, weil die Tourismusindustrie um die Skisaison fürchtet. Auch die „Brücke“ an Himmelfahrt wird aufs ganze Land ausgeweitet. Das schon vor drei Jahren angekündigte Fach „Laizismus und Moral“ wird nun gestartet: im Rahmen eines Programms zur staatsbürgerlichen Erziehung, dessen Einführung nach den Attentaten von Islamisten und den Zwischenfällen in den Schulen beschlossen wurde. Es beinhaltet auch Medienkunde, mit der die Gewerkschaften lieber erst 2016 begonnen hätten. Die Lehrprogramme wurden erst Ende Juni mitgeteilt, die Lehrmittel werden erst in einem Jahr vorhanden sein. Noch mehr Neuerungen gibt es für die unteren Klassen, Ministerin Najat Vallaud-Belkacem hat für das neue Schuljahr zum „Kampf gegen die Langeweile“ aufgerufen.