MeToo in Frankreich : Wer sitzt am Kopf der Tafel?

Frédéric Beigbeder, Gérard Depardieu, Gabriel Matzneff: Wie immer neue MeToo-Vorwürfe alte Regeln im französischen Geschlechterverhältnis ins Wanken bringen.
Am Dienstag wurde der Schriftsteller Frédéric Beigbeder, der im Baskenland wohnt, in Pau vorübergehend in Polizeigewahrsam genommen. Die Anhörung erfolgte im Rahmen einer Vorermittlung wegen Vergewaltigung: Eine knapp volljährige Frau, mit der er ein Verhältnis hatte, wirft ihm vor, sie im Juli nach einvernehmlichem Geschlechtsverkehr zu solchem gezwungen zu haben; beides sei in einem Zimmer des schicken Hotels La Villa Navarre in ein und derselben Nacht geschehen. Beigbeder ist sowohl Enfant terrible als auch Stützpfeiler des Pariser Literaturbetriebs. In MeToo-Fragen hat man ihm seine Unterstützung des Journalisten Patrick Poivre d’Arvor und des Regisseurs Roman Polanski vorgeworfen, die beide der Vergewaltigung beschuldigt wurden; auch vom Schriftsteller Gabriel Matzneff, den er als Freund bezeichnet, hat er sich lange nicht distanziert.
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