Archäologie : Ein Diener für den toten Knaben
Zwei Jungen, gemeinsam bestattet und umgeben von reichen Beigaben: Das ist der Befund einer bereits 2018 durchgeführten Grabung, der jetzt im „Journal of Archaeological Science“ vorgestellt wurde. Die Skelette wurden in Czulice in der Nähe von Krakau etwa 60 Zentimeter unter der Oberfläche entdeckt.
Im ovalen Grab, das auf die Zeit zwischen 395 und 418 nach Christus datiert wird, fanden sich außerdem ein Eisenmesser, Überreste verschiedener Tiere sowie Schmuckstücke aus Gold und Silber. Untersuchungen der verstreut liegenden Knochen ergaben, dass die Skelette zu zwei etwa sieben bis neun Jahre alten Knaben gehören, die nicht miteinander verwandt waren. Die DNA des einen deutet auf heute in Zentralasien lebende Menschen hin, die des anderen auf südosteuropäische Vorfahren.
Das Grab weist Merkmale einer hunnischen Bestattung auf. Da die Knaben zwar beide zu Lebzeiten gut ernährt wurden, aber offenbar unterschiedlichen sozialen Ranges waren, könnte der eine dem anderen nach dessen Tod als eine Art Diener mit ins Grab gelegt worden sein.