FAZ+International Booker Price :
Jenny Erpenbeck und die sogenannte „Ost-Literatur“

Elena Witzeck
Ein Kommentar von Elena Witzeck
Lesezeit: 3 Min.
Was „Kairos“ erzählt, ist mehr als die Geschichte eines historischen Niedergangs im Berlin der Wendezeit.
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Jetzt kommt sie doch noch, die Aufregung um Jenny Erpenbecks „Kairos“, als wäre sie bloß vertagt gewesen bis in diese Woche, in der es hieß, International Booker Price, ja, der sei ihrer würdig, der müsse es dann schon sein für diesen aufreibend stillen Roman. „Kairos“, der günstige Augenblick, schon 2021 auf Deutsch erschienen und zwei Jahre später auf Englisch, der die Geschichte zweier Untergänge erzählt. Der von einer verheerenden Liebe handelt, einer, die plötzlich kommt („Und da sah sie ihn. Und er sah sie. Draußen ging eine wahre Sintflut nieder“) und von der ersten Begegnung an unter die Haut geht, mit einer Gewalt, dass jeder, der einmal ausweglos geliebt hat, weiß, es wird gleich echt gefährlich.

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