Zum Tod von Bob Rafelson :
Die Entdeckung der Langsamkeit

Lesezeit: 4 Min.
Am Set von „Five Easy Pieces“ mit Jack Nicholson und Karen Black: Bob Rafelson (links) erklärt den Schauspielern seine Vorstellungen.
Er ließ Jack Nicholson unglaubliche Sprechpausen machen und Arnold Schwarzenegger Geige spielen. Amerikanisches Kino, wie er es schuf, gibt es heute nicht mehr: zum Tod des Regisseurs Bob Rafelson.
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Um zu verstehen, wie langsam Kino sein kann und wie sehr es, ganz wider seine Natur des Zeigens, sich auf das Erzählen verlassen kann, muss man sich nur die etwa sechs Minuten lange Close-Up-Szene mit Jack Nicholson als Radiomoderator in Bob Rafelsons „The King of Marvin Gardens“ (1972) ansehen, in der er in seiner Rolle des David Staebler erzählt, wie er als Kind zusammen mit seinem Bruder den Großvater willentlich dem Ersticken an einer Fischgräte überließ. Wie es dann ausging, erfahren die Zuschauer aber auch nach sechs Minuten noch nicht, weil im Radio eine musikalische Unterbrechung erfolgt und David vor Wut die Sendung vorzeitig beendet.

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