Auszeichnung für Architekten : Pritzkerpreis für Francis Kéré

Der aus Burkina Faso stammende Architekt gibt mit seinen Bauten Antworten auf alle Fragen, die das neue Jahrtausend prägen. Diese Auszeichnung war überfällig.
Bekannt wurde der Architekt Diébédo Francis Kéré im Jahr 2001 mit einem Gebäude, das rückblickend wie eine erste Antwort des neuen Jahrtausends auf alle Fragen wirkt, die es seither prägen. Der 1965 in Gando in Burkina Faso geborene Kéré hatte für seinen Heimatort eine Grundschule entworfen, deren Baumaterialien Kéré aus einem Gemisch aus lokalem Lehm und Zement herstellen ließ; auch bei hohen Temperaturen ist das Klima in den Räumen erträglich, ein weit überhängendes, über den Klassenräumen schwebendes Dach spendet Schatten und ermöglicht, dass der Wind das Gebäude ganz ohne Klimaanlagen kühlt und die Hitze entweichen kann. Die Positionierung der Bauten war dem Verlauf der Sonne und den Winden geschuldet, ihr Aussehen brachte die Errungenschaften und Formen einer westlichen Moderne zusammen mit der Intelligenz alter lokaler Bautechniken: Was Kéré baute, kombinierte die Eleganz der Bauskulpturen von Louis Kahn und des späten Le Corbusier (der sich seinerseits im Alter sehr für afrikanische Bautraditionen interessierte) mit lokalen Materialien.