Matisse-Retrospektive : Unterwegs zur Lebensfreude
Diese Ausstellung wirkt wie ein Kurzurlaub: Die Fondation Beyeler widmet Henri Matisse eine große Retrospektive und folgt ihm von Tahiti bis nach Russland an die Orte seiner Inspiration.
Auf Tahiti hat es Henri Matisse dann gänzlich fortgerissen: Drei Monate verbrachte der schon älter gewordene Maler, der sein Leben lang zum Licht und zu den Farben ferner Orte gereist war – von der Côte d’Azur bis Nordafrika und in die Toskana, nach Russland, Andalusien und zuletzt nach Nordamerika – , 1930 in dem Inselparadies. und wurde von „unwandelbarer Glückseligkeit“ ergriffen, die ihn künstlerisch zur fast völligen Passivität zwang. Jeden Tag Sonnenschein, üppige Schönheit in der tropischen Flora und Fauna rundherum: Das war zu viel des Guten für den im nördlichsten Frankreich Geborenen, der als „Sch’ti“ avant la lettre mit Witterungen von flandrischer Wucht aufgewachsen war.