Thomas Struth wird 70 :
Sich von der Welt ein Bild machen

Lesezeit: 3 Min.
Klarer Blick: Fotograf Thomas Struth
In seinen Fotografien wird sichtbar, was Sehen und Wahrnehmen bedeutet: Thomas Struth zum siebzigsten Geburtstag, einem Künstler, der die Fotografie selbstbewusst in die Tradition der Malerei einschrieb.
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Was sieht man? Man sieht, zum Beispiel, eine menschenleere Seitenstraße in Manhattan; es ist noch Winter, es liegen Schneereste auf der Straße, ein großer Cadillac parkt am Straßenrand. Man erkennt die für New York typischen schwarz lackierten Feuerleitern an den Backsteinfassaden der alten Häuser. Thomas Struth hat diese scheinbar alltägliche Szene in den Siebzigerjahren aufgenommen – aber in der Art, wie er sie fotografiert hat, zeigte sich schon damals eine Fähigkeit, die ihn bald zu einem der wichtigsten Künstler der Gegenwart machen sollte. Die New Yorker Straßenszene war komponiert wie ein klassisches Gemälde, streng zentralperspektivisch wie die Idealstädte in Francesco di Giorgios Malerei.

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