Kunst : Die Monumentalisierung des Tumultuarischen
Wie hebt der moderne Künstler selbst Triviales mit Leichtigkeit auf die Ebene höherer Bedeutsamkeit? Indem er ein Triptychon daraus macht. Das Kunstmuseum Stuttgart zeigt, wie Moderne und Gegenwartskunst das dreiflügelige Format wiederentdeckten.
Die Bildform des Triptychons verdankt sich der Funktion und dem Aufbau eines Flügelaltars. Was hat das Triptychon also in der säkularen Kunst der Moderne zu suchen? Welchen Zweck verfolgt es da? Es ist kaum zu glauben, dass dieser Frage noch nie systematisch nachgegangen worden sein soll. Aber tatsächlich ist die Ausstellung, die das Kunstmuseum Stuttgart jetzt unter dem Titel „Drei – das Triptychon in der Moderne“ zeigt, die erste, die sich dieses Phänomen vornimmt; und die schiere Menge der Beispiele, die da zur Begutachtung zusammengekommen sind, ist allein schon erstaunlich.