Kunst um 1500 in Frankfurt : Zwischen Grauen und Gelächter
Von Dieter Bartetzko
Lesezeit: 6 Min.
Nicht anders als schmunzelnd kann man Albrecht Altdorfers „Liebespaar“ von 1508 betrachten: Zart hält sie seine Linke, beugt zierlich den behaubten Kopf zu ihm, entblößt ein niedliches Doppelkinn und ein stattliches Dekolleté. Auch er zeigt sich zugeneigt, drückt mit der Rechten sein bedrohlich langes Schwert beiseite, präsentiert stolz die gebauschten Keulenärmel seines Wamses und kaschiert mit einer prallen, im Sonnenlicht flirrenden Gliedtasche seinen beachtlichen Kugelbauch. Doch all das Geziere wird hinfällig angesichts der voluminösen Straußenfedern seines Kopfputzes - die Vernunft sieht Gefieder, der Eindruck suggeriert das Gehörn eines Hirschkäfers.
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