Kunstszene in Moskau :
Schluchzend über den Februar

Lesezeit: 6 Min.
Gerichtsprozess als Zirkus: Die Petersburger Künstlerin Eva Helki zeichnete das Strafverfahren gegen ihre Kollegin Sascha Skotschilenko, hier die Staatsanwältin (sitzend).

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Trotz Razzien und Verboten: Moskauer Kunstschauen präsentieren Ikonen der russischen Gefängniskultur, Bilder der inneren Emigration und Avantgardestars aus der Ukraine.
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Russlands Kunstbetrieb ähnelt einem Divertimento mit plötzlichen Pausen und Schlagzeugstößen. Zumal in Moskau folgen Vernissagen in engem Takt aufeinander, die Kunstmesse für Zeitgenössisches „Art Russia“, die im April stattfand, meldet Rekordbesucherzahlen und -umsätze. Doch wer ausstellen darf und was, das wird von einem mehrschichtigen Kontrollnetz streng gefiltert. Seit Beginn der Großinvasion in die Ukraine wurden in staatlichen Museen Mitarbeiter, die der Staatssicherheit angehören, installiert, die aufpassen, dass keine illoyalen Arbeiten gezeigt werden, die etwa Kriegsgräuel oder Polizeigewalt zeigen, zum Frieden aufrufen oder sich über Präsident Putin oder über Stalin lustig machen. Auch kommen Künstler und Kuratoren, die sich gegen den Ukrainefeldzug positionieren, auf eine behördliche schwarze Liste.

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