Graffito von Banksy verkauft? :
Beschaffungsmentalität

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Banksys Junge, der sich am Union Jack die Finger wund näht, war die Attraktion im Londoner Bezirk Haringey, bis er verschwand. Nun soll das Graffito doch versteigert worden sein.

Zum Phänomen des britischen Straßenkünstlers Banksy gehört die geheimnisvolle Aura, mit der er sich umgibt, angefangen beim Rätsel seiner Identität bis hin zu den wie aus dem Nichts erscheinenden Graffiti, die er rund um die Welt hinterlassen hat, als ob er jedes Mal riefe: Fangt mich, wenn ihr könnt. Ein ihm zugeschriebenes Schablonen-Werk mit einem barfüßigen Jungen, der an einer Nähmaschine Union-Jack-Fahnen anfertigt, ist in vielfacher Hinsicht in geheimnisvollem Dunkel gehüllt: Der sarkastische Kommentar zur Ausbeutung asiatischer Kinder tauchte im Mai vergangenen Jahres kurz vor den Feierlichkeiten zum sechzigsten Thronjubiläum an der Mauer der Filiale einer Billigladenkette im Bezirk Haringey im Norden Londons auf, um im Februar dieses Jahres ebenso plötzlich wieder zu verschwinden.

Kurz darauf wurde das Graffito in Miami mit einer Taxe von bis zu 700.000 Dollar zur Versteigerung angeboten. Der Protest der Gemeinde von Haringey, die „ihre“ Straßenkunst zurückhaben wollte, bewirkte den Rückzug des Loses aus der Auktion. Aber die Hoffnung, dass das Wandbild, das wohl von der Immobiliengesellschaft eingeliefert war, der das Gebäude in Haringey gehört, an seinen Platz zurückkehren werde, erwies sich als vergeblich: Am vergangenen Wochenende soll es unter rätselhaften Umständen bei einer stillen Auktion in London versteigert worden sein.

Der mutmaßliche Verkauf des auf mindestens 900.000 Pfund taxierten Loses wurde von einer Gruppe namens „Sincura“ organisiert, die sich als weltweit bestvernetzte Concierge-Dienstleistungsfirma anpreist und ihren Mitgliedern verspricht zu beschaffen, was nicht zu bekommen ist. Vor der Auktion erklärte Sincura, der Firma sei es durch ihre unvergleichlichen Beziehungen gelungen, das Graffito aufzuspüren und es ein letztes Mal in England auszustellen, bevor es in die Vereinigten Staaten zurückkehre, in eine wichtige Privatsammlung mit Straßenkunst von Banksy.

Dann teilte Sincura mit, dass bei einem Champagner-Empfang für Mitglieder und „VIPs“ drei Gebote eingegangen seien, die 750.000 Pfund überträfen. Allerdings ist die in Aussicht gestellte Bekanntgabe des Käufers und des Endbetrags bisher nicht erfolgt. Versuche, die Firma zu kontaktieren, scheitern, sobald klar ist, dass der Anruf in Verbindung mit Banksy steht: Die Leitung bricht dann einfach ab.

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