Kunstmesse Artissima :
Habt Mut zur Veränderung!

Von Ursula Scheer, Turin
Lesezeit: 4 Min.
Die Artissima, Italiens wichtigste Messe für Kunst der Gegenwart, will Wandel durch Kulturerleben schaffen. So könnte er aussehen.
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„Transformation“ lautet die Losung, die Luigi Fassi als neuer Direktor der Turiner Kunstmesse Artissima ausgegeben hat. Schlagworte haben immer einen verführerischen Reiz, ob die nach einem Zuviel der Krisenerfahrungen nicht mehr ganz so angesagte Disruption oder die allüberall herbeigesehnte Achtsamkeit. Doch Fassi, Kurator und Autor, schwebt mehr als wohlfeiles Wortgeklingel vor. Er bezieht sich auf das Konzept transformativer Erfahrungen, wie es die amerikanische Philosophin L. A. Paul entwickelt – und wird emphatisch. Ganz gleich, ob man ein Kind bekomme oder beruflich die Stelle wechsele, sagt er umgeben vom Getümmel der Artissima – seinem Baby und seinem neuen Job –, alles Räsonieren vorab nutze nicht viel, erst das Erleben verändere den Menschen, seine Positionen, seine Werte, und nur die Bereitschaft, sich auf das Unvorhersehbare einzulassen, schaffe den Raum dafür. So sei es auch mit dem Kunsterleben, gerade in der persönlichen Begegnung, dem die Kraft der grundlegenden Veränderung innewohne.

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