Altmeisterauktionen in London : Launen der besseren Gesellschaft

Rembrandt glänzt, Rubens bleibt matt: Auf den Altmeisterauktionen in London kommt so viel herausragende Kunst unter den Hammer wie lange nicht mehr. Trotzdem herrscht Zurückhaltung.
Selten wurden in letzter Zeit innerhalb von 24 Stunden so viele qualitätvolle, marktfrische Altmeistergemälde aufgerufen wie diese Woche bei Sotheby’s und Christie’s in London. Trotz des außerordentlichen Angebots, das den Häusern die stärksten Londoner Gesamtergebnisse auf dem Gebiet seit Jahren bescherte, zeigten sich die Käufer wählerisch. Bei Sotheby’s dämpfte zudem eine hohe Rückgangsrate und das eine oder andere hinter den Erwartungen bleibende Ergebnis die Freude über Erfolge wie bei dem von einem britischen Sammler erworbenen Porträt Katherine Parrs, der sechsten Frau Heinrichs VIII. Die dem unbekannten „Master John” zugeschriebene, verschollen geglaubte Eichentafel aus dem Besitz des Grafen Jersey ließ ihre Höchstschätzung von 800.000 Pfund mit 2,8 Millionen weit hinter sich. Sotheby brachte es mit 32 von 49 Losen auf 39 Millionen Pfund.