Nachbericht aus London : Bieter, Lose, Sensationen
Nicht bloß Banksy: Bilanz der Auktionen mit Zeitgenossen bei Sotheby’s, Christie’s und Phillips in London.
Eigentlich ist Jenny Saville der Star der Auktionswoche mit Zeitgenossen in London: Ihr großformatiges Gemälde „Propped“ erzielte bei Sotheby’s einen Hammerpreis von 8,25 Millionen Pfund, gegenüber einer Schätzung von drei bis vier Millionen; das sind mit Aufgeld 9,5 Millionen Pfund – der höchste Preis, der jemals für das Werk einer lebenden Künstlerin bezahlt wurde. Allerdings stahl der Streich, den der Street Artist Banksy Sotheby’s spielte, Saville die gerechte Schau. Als bei 860 000 Pfund (Taxe 200 000/300 000) der Hammer für eine Leinwand-Version von Banksys bekanntestem Motiv „Girl with Balloon“ fiel, fing das Bild an, sich selbst zu schreddern. Banksy hatte diesen Mechanismus vor dem ersten Verkauf des Werks 2006 eingebaut, den ein Komplize oder er selbst jetzt vom Saal aus aktivierte (Kommentare auf dieser Seite). Später teilte er über seine Instagram-Seite mit, so warne er Sammler, die seine Arbeiten gewinnbringend abstoßen wollen.