Auktion seltener Bücher : Fromm und expressiv
Lyrik von Georg Heym, illustriert von Ernst Ludwig Kircher, spätmittelalterliche Stundenbücher und frühe Wissenschaftsbände: Vorschau auf die Frühjahrsauktionen bei Reiss & Sohn in Königstein.
Ein grellgrüner Umschlag und das markante Profil einer hageren Frau: 1924 erschien im Münchner Kurt-Wolff-Verlag ein sorgfältig gestaltetes Buch: Die illustrierte Ausgabe von „Umbra vitae“ sollte den zwölf Jahre zuvor verstorbenen Dichter Georg Heym berühmt machen. Für den Erfolg des Werks sorgten wesentlich auch die 47 enthaltenen Holzschnitte von Ernst Ludwig Kirchner, auf den die gesamte Buchgestaltung inklusive Vorgaben für Papier, Schrifttype und Satzspiegel zurückgeht. Das auf 510 Exemplare limitierte, bildkünstlerische Gesamtkunstwerk fand erst nur geringen Absatz, heute ist es auf Auktionen heiß begehrt. Die nächste Chance auf einen Zuschlag bietet sich auf der Frühjahrsauktion des Buchauktionshauses Reiss & Sohn, die vom 26. bis zum 29. April in Königstein stattfindet. Im Angebot befindet sich ein Set aus der nur auf zehn Exemplare limitierten, von Kirchner signierten Vorzugsausgabe, hier zusammen mit einer Normalausgabe und einer ersten Textausgabe aus dem Jahr 1912. Mit einer Taxe von 120.000 Euro versehen, sind die drei Bücher das teuerste Los der Auktion.